Hamburg. 3000 ungenehmigte Graffitis wurden im Jahr 2021 in der Stadt gesprayt – und nicht alle werden beseitigt. Der CDU passiert zu wenig.

Manche tragen zur Verschönerung bei – und manche eher zur Verschandelung: Graffitis in Hamburg verändern das Stadtbild. Der Hamburger CDU zufolge tut die Stadt zu wenig, um die illegalen Schmierereien an öffentlichen Gebäuden entfernen zu lassen.

Hamburg: Über 3000 illegale Graffitis im Jahr 2021

Im Jahr 2021 registrierte die Polizei Hamburg 3360 Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffitis – im ersten Halbjahr 2022 waren es 1659 Fälle. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU zu dem Thema hervor.

"Die Leitlinie sollte sein: sobald entdeckt, entfernen," erklärt die CDU-Abgeordnete Anke Frieling gegenüber dem Abendblatt. Besonders in dem neuen Bereich von Planten un Blomen und an den Brückenbauwerken rund um die Alster passiere zu wenig. Der Antwort des Senats zufolge werden anstößige oder politisch strafbare Graffitis zeitnah entfernt – an den Landungsbrücken werde beispielsweise mindestens einmal pro Woche auf Graffitis kontrolliert und diese nach Bedarf entfernt.

Die Sternbrücke in Hamburg: Graffitis beeinflussen das Stadtbild (Symbolbild).
Die Sternbrücke in Hamburg: Graffitis beeinflussen das Stadtbild (Symbolbild). © picture alliance / PublicAd | Mirko Hannemann

Illegale Graffitis in Hamburg: Hohe Sanierungskosten

Graffitis wieder entfernen zu lassen ist nicht gerade billig. Die Sanierung der Krugkoppelbrücke zum Beispiel kostete die Stadt Hamburg rund fünf Millionen Euro – ein beachtlicher Teil wurde auch für die Entfernung von Graffitis ausgegeben.

Der Bezirk Hamburg Nord zahlte allein im Jahr 2021 über 28.000 Euro für Reinigungsmaßnahmen, zum Beispiel an den Ufermauern im Hamburger Stadtpark oder an der Fährhausbrücke. In Hamburg-Mitte waren es rund 12.000 Euro.

Legal sprayen: Neue Flächen für Graffitis?

Neben Maßnahmen zur Entfernung von Graffitis geht die Stadt Hamburg auch präventiv gegen die öffentliche Sachbeschädigung vor: Durch Anti-Graffiti-Beschichtigungen beispielsweise werden Spraymotive verhindert. Aber auch Video-Überwachung und Sicherheitsdienste kommen an manchen Stellen zum Einsatz. Zudem können illegale Schmierereien durch beauftragte Graffitis vermieden werden: Denn die legalen, künstlerischen Gestaltungen würden aus Respekt nur selten übermalt werden.

Ebenfalls sollen mehr öffentliche Flächen in Hamburg zur Verfügung gestellt werden, damit Sprayer sich im Rahmen des Gesetzes künstlerisch ausleben können: Dazu sind neue Flächen im Gespräch, zum Beispiel über die westlichen Betonwände am U-Bahnhof Oldenfelde in Wandsbek oder der Tunnelausgang am Seevekanal in Harburg.