Lauenburg. Bis zu 400 Teilnehmer verfolgten die Vorträge der Reihe Klima2Go der Klimaschutzbeauftragten des Kreises. Fortsetzung folgt.

„Mit dieser Nachfrage hatten wir nicht gerechnet“, sagt Nina Reimers. Die Klimaschutzmanagerin der Stadt Schwarzenbek und ihre Kollegen aus Lauenburg, Mölln, Geesthacht und Wentorf sowie den Ämtern Hohe Elbgeest und Büchen und dem Kreis Herzogtum Lauenburg hatten gemeinsam mit der Verbraucherzentrale die Informationsreihe Klima2Go initiiert.

Allein zum ersten Online-Vortrag am 22. August „Welche Heizung ist die richtige?“ hatten sich 500 Personen angemeldet – mehr Teilnehmer gingen technisch nicht. Letztlich nahmen 400 Bürger teil. Weil es beim Zugang zudem technische Problem gab, wird diese Veranstaltung mit Ingo Sell, Energieberater der Verbraucherzentrale, am Montag, 17. Oktober, um 18 Uhr noch einmal wiederholt. Anmeldung unter www.verbraucherzentrale.sh/veranstaltungen.

Klima2Go: Inforeihe zu Energie und Klima wird fortgesetzt

„Dieses große Interesse haben wir der wenig erfreulichen aktuellen Energiekrise zu verdanken“, sagt Reimers. Spannend sei es, wie viele der Bürger, die bei den Vorträgen dabei waren, das Wissen auch in die Praxis umsetzen werden, so die Klimaschutzmanagerin.

Der große Zuspruch habe aber auch mit dem Format zu tun: Online-Veranstaltungen seien während der Corona-Pandemie zum gängigen Format geworden. Teilnehmer können bequem von zu Hause aus den Vortrag verfolgen, Referenten auf eine Anreise verzichten. Auch beim Vortrag „Eigenen Strom nutzen mit Fotovoltaikanlagen“ waren online 250 Interessierte dabei. Die Reihe in Kooperation mit der Verbraucherzentrale soll auf jeden Fall fortgesetzt werden.

Auch Interesse an Stromproduktion mit Fotovoltaik ist groß

Zur Abschlussveranstaltung „Mach dein Dach zum Stromerzeuger“, zu der Lauenburgs Klimaschutzmanager Ralf Monecke für Mittwoch, 21. September, ins Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule geladen hatte, kamen mehr als 80 Besucher.

„Neben interessierten Bürgern waren darunter auch viele Fachhandwerker, die mit den Fachleuten vor Ort diskutiert haben“, sagt Monecke. Eine Erkenntnis: Längst nicht bei jedem Fachbetrieb müssen Kunden monate- oder gar jahrelang warten, um einen Termin zu bekommen. Monecke: „Es lohnt sich immer, mehrere Angebote einzuholen.“

Fachbetriebe sind längst nicht alle komplett ausgelastet

Wer unsicher sei, ob sich eine Fotovoltaikanlage für das eigene Haus rechne, dem empfiehlt Monecke die Beratungsangebote der Verbraucherzentrale sowie Online-Rechner, die aufgrund von Verbrauchsdaten, Dachfläche, Neigung und Ausrichtung schon recht genaue Aussagen treffen können, wie etwa der Unabhängigkeitsrechner der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin (www.so lar.htw-berlin.de).

Die Stadt Lauenburg sieht Monecke auf einem guten Weg: Bei nahezu allen Neubau- oder Sanierungsprojekten sei eine Fotovoltaikanlage vorgesehen, zudem werde die Statik der Dächer der vorhandenen Gebäude untersucht. Für die Sanierung des Katastrophenschutzzentrums (Reeperbahn) gibt es bereits eine Berechnung: Wärmepumpe und Fotovoltaikanlage würden zu einer Energieeinsparung von 85 Prozent führen.

Ob Lauenburgs Schloss Fotovoltaik-Paneele bekommt, ist offen

Und wenn im Winter die Sonne nicht scheint? „Dafür haben wir im Norden den Windstrom. Es geht um einen guten Energiemix aus Sonne und Wind. Der gleicht sich über das Jahr gesehen aus“, so Monecke. Ob auch das Schlossgebäude Fotovoltaik-Paneele erhält, ist offen: Bisher sind derartige Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden nicht erlaubt. Künftig könnte aber der öffentliche Belang des Klimaschutzes Vorrang vor dem Denkmalschutz erhalten.