Lauenburg. In den beiden Lauenburger Schulen soll das Projekt „Fifty/Fifty“ gestartet werden. Nicht nur die Umwelt profitiert davon.
Vor fünf Jahren beschlossen Lauenburgs Politiker das Klimaschutzkonzept für die Stadt. Auf 450 Seiten hatte das Unternehmen Hohmeyer & Partner SCS aus Flensburg Vorschläge unterbreitet,wie das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) reduziert werden kann. Das erklärte Ziel: Bis 2050 will die Stadt Lauenburg CO2-Neutralität erreichen.
Ein wichtiger Punkt des Konzeptes ist die Teilnahme der beiden Schulen an Energiesparprojekten. Zum einen würden dadurch tatsächlich messbare Effekte erzielt, zum anderen die Kinder und Jugendlichen für dieses Thema sensibilisiert.
Für den Klimaschutz: Lauenburg will für seine Schulen das Projekt „Fifty/Fifty“ starten
Wenn am Montag, 24. Januar, der Ausschuss für Umwelt, Energiewende und Digitalisierung tagt, beraten die Fraktionen auch über eine Beschlussvorlage der Stadt „Einführung eines Energiesparmodells an Lauenburger Schulen“. Vorsorglich hatte die Stadt den Antrag schon im vergangenen Jahr gestellt und sich damit um Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) und des Bundesumweltministeriums beworben.
„Da die Antragsstellung noch Ende 2021 erfolgte, beträgt die Förderung 100 Prozent für den pädagogischen Teil der Maßnahme, für einen externen Dienstleister und für die Öffentlichkeitsarbeit“, heißt es in der Beschlussvorlage. Für das Starterpaket der technischen Hilfsmittel beträgt die Förderquote 75 Prozent. Das betrifft unter anderem Experimentier- und Messkoffer zu Energieeinsparung oder Bausätze für die Nutzung von Solarenergie. Erfahrungen haben gezeigt, dass die Kinder und Jugendlichen diese Hilfsmittel mit Feuereifer einsetzen.
Hälfte des eingesparten Geldes landet bei den teilnehmenden Schulen
Das ist auch ganz im Sinne von Lauenburgs Klimaschutzmanager Ralf Monecke. „Klimaschutz muss vor allem auch Spaß machen“, hatte er schon bei seiner Amtseinführung im April 2019 gesagt.
Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit soll das Projekt keine Eintagsfliege sein, sondern sich in mehreren Phasen über vier Jahre erstrecken. Die etwas sperrigen Begriffe dafür: Etablierungsphase (1. und 2. Jahr), Optimierungsphase (2. und 3. Jahr) sowie die Verstetigungsphase (4. Jahr).
„Die eingesparten Energiekosten und CO-Steuern entlasten den Haushalt, die Investitionen amortisieren sich in relativ kurzer Zeit, sodass die Eigenmittel auch wegen der hohen Förderung verhältnismäßig schnell wieder eingespart sind“, schreibt die Verwaltung in der Beschlussvorlage.
Doch es gibt eine Regel: Das Geld, das eingespart wurde, bekommt zu 50 Prozent die Schule zur freien Verwendung, die anderen 50 Prozent bekommt der Schulträger. Deshalb heißt das Förderprogramm in der Kurzform „Fifty/Fifty“
Schulen in Lütau und Büchen seit Jahren bei „Fifty/Fifty“ dabei
Schon seit 2012 engagieren sich Schüler, Lehrer und Eltern der Grundschule Lütau für den Klimaschutz. So gehören Aktionen wie das müllfreie Frühstück und „Zu Fuß zur Schule“ seit Jahren zum festen Bestandteil. Am Projekt „Fifty/Fifty“ nimmt die Schule seit 2018 teil.
Im Vergleich zu den Jahren vor Projektbeginn hat die Schule 18 Prozent weniger Strom und 15 Prozent weniger Wärmeenergie verbraucht. Das Restmüllvolumen hat sich halbiert. Insgesamt wurde dadurch ein Kohlendioxid-Ausstoß von knapp 15 Tonnen vermieden. Eingesparte Energie- und Abfallkosten: 5754 Euro. Für die Schule gab es 2800 Euro.
In der Friedegard-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen befassen sich die Schüler ebenfalls regelmäßig mit Möglichkeiten, Energie zu sparen. In den Klassen gibt es sogenannte Energiedetektive und viele weitere Projekte zum Thema. Über das „Fitty/Fifty“-Projekt des Bundesumweltministeriums hat die Schule bereits Geld einnehmen können.
Schulprojekt „Fifty/Fifty“ startete 1994 zuerst in Hamburg
Das Projekt „Fifty-Fifty“ wurde erstmals 1994 in Hamburg mit 24 Schulen gestartet. Hauptziel ist es, durch bewusste Verhaltensänderungen den Energie- und Wasserverbrauch an den Einrichtungen zu senken. Es geht dabei ausdrücklich nicht um Energieeinsparungen mit hohem Investitionsbedarf.
Die Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energiewende und Digitalisierung am Montag, 24. Januar, beginnt um 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule.