Lauenburg. Drei Männer und eine Frau wollen die Wahl gewinnen. Der Wahlkampf geht jetzt in die heiße Phase. Was Wähler jetzt wissen müssen.
Jetzt ist es amtlich: Zur Bürgermeisterwahl am Sonntag, 6. November, gehen drei Kandidaten und eine Kandidatin ins Rennen. Der Gemeindewahlausschuss hat am Freitagnachmittag für alle vier Bewerbungen grünes Licht gegeben. Theoretisch kann gegen diese Entscheidung zwar noch Beschwerde eingelegt werden, aber das ist unwahrscheinlich, denn alle Bewerbungen entsprachen den gesetzlichen Vorschriften.
In der Reihenfolge der eingegangen Unterlagen stellte Wahlleiter Thomas Burmester die Bewerber vor.Anne-Marie Hovingh hatte ihre Kandidatur als erste eingereicht. Die 35-jährige Hamburgerin war von der SPD ins Rennen geschickt worden. Sie hat bereits angekündigt, im Falle ihrer Wahl nach Lauenburg umziehen zu wollen. Derzeit arbeitet Anne-Marie Hovingh bei einem privaten Träger in der Erwachsenenbildung.
Die zweite Bewerbung reichte Niclas Fischerbei der Stadt ein. Der 56-jährige Lauenburger ist Fraktionsvorsitzender der Lauenburger Wählergemeinschaft. Seit 1990 ist er in der Lauenburger Kommunalpolitik aktiv und war Mitglied mehrere Fraktionen. Im Jahre 2011 hatte der Diplom-Pädagoge schon einmal für das Bürgermeisteramt kandidiert. Damals setzte sich Andreas Thiede durch.
Als dritter Bewerber für die Wahl hatte Thorben Brackmannseine Unterlagen eingereicht. Der 31-Jährige wurde von der CDU ins Rennen geschickt. Die Wählergemeinschaft Unser Lauenburg sowie die FDP unterstützen seine Bewerbung. Thorben Brackmann ist in Lauenburg aufgewachsen und derzeit als Kapitänleutnant bei der Bundeswehr in Potsdam beschäftigt. Unabhängig vom Ausgang der Wahl plant er seinen Umzug nach Lauenburg.
Spannend hatte es der vierte Kandidat, Patric Hoffmann,gemacht. Er reichte seine Unterlagen am 12. September ein – am letztmöglichen Tag. Der 48-jährige Krüzener tritt als Einzelkandidat an. Das heißt, er kann nicht auf die Unterstützung einer Partei oder Wählergemeinschaft bauen. Weil das so ist, musste er mindestens 115 Unterschriften von wahlberechtigten Lauenburgern vorlegen, damit seine Kandidatur zugelassen wird. Er reichte eine Liste mit 163 Unterschriften ein, davon waren drei ungültig.
Benachrichtigungen für die Wahl am 6. November gehen Ende September raus
Etwa 9000 wahlberechtigte Lauenburgerinnen und Lauenburger erhalten Ende September die Wahlscheine für die Bürgermeisterwahl. Zuvor werden die Namen der Kandidaten in einer amtlichen Bekanntmachung der Stadt Lauenburg veröffentlicht.
Es ist übrigens nicht so, dass automatisch Bürgermeister oder Bürgermeisterin von Lauenburg wird, wer die meisten Stimmen hat. Wer im ersten Anlauf die Wahl für sich entscheiden will, braucht 50 Prozent aller gültigen Stimmen. Erreicht niemand der vier Kandidaten dieses Ergebnis, wird eine Stichwahl fällig. Dann treten die beiden Bewerber mit den meisten Stimmen gegeneinander an. Für die anderen beiden Kandidaten ist die Wahl dann in jedem Fall schon verloren. Als Tag für eine mögliche Stichwahl ist Sonntag, 27. November, festgelegt. Dieser Termin ist auf den Wahlscheinen bereits genannt.
Wenn spätestens dann feststeht, wer die Wahl gewonnen hat, muss Bürgermeister Andreas Thiede seinen Stuhl trotzdem noch nicht räumen. Seine zweite Amtszeit endet am 31. März nächsten Jahres. Bis dahin ist er der Verwaltungschef der Stadt Lauenburg.
Wahlkampf um das Bürgermeisteramt geht in die heiße Phase
Neben der Entscheidung an sich, wird es in diesem Jahr besonders spannend sein, wie hoch die Wahlbeteiligung sein wird. Bei der Bürgermeisterwahl im November 2016 gingen nur 23,4 Prozent an die Wahlurne. Allerdings war damals Andreas Thiede der einzige Kandidat. Bei seiner ersten Wahl als Bürgermeister im Januar 2011 hatte die Wahlbeteiligung bei 48 Prozent gelegen. Seit Amtsvorgänger Harald Heuer hatte vor Ablauf seiner Amtsperiode das Handtuch geworfen, weil er sich bei wichtigen Entscheidungen von Lauenburgs Politik im Stich gelassen fühlte
Was in diesem Jahr auffällig ist: Der Wahlkampf hat ziemlich früh begonnen. Neben Bürgergesprächen, Flyern und Haustürbesuchen sind die Kandidaten derzeit besonders in den sozialen Netzwerken gefragt. In den Lauenburger Facebookgruppen werden die Kandidaten gezielt zu Sachverhalten gefragt und auf bestimmte Probleme aufmerksam gemacht. Ob sich dieses Interesse dann auch in einer hohen Wahlbeteiligung niederschlägt, bleibt abzuwarten.
Unabhängig von den Aktivitäten der Kandidaten plant auch die Stadt eine oder mehrere öffentliche Veranstaltungen, bei denen sich die Kandidaten auf den Zahn fühlen lassen. Und natürlich geben wir als Lokalzeitung den Bewerbern weiterhin Gelegenheit, sich und die jeweiligen Ziele vorzustellen.
Am Wahlsonntag, 6. November, finden sich die Bewerber traditionsgemäß im Magistratssaal des Schlosses ein. Kurz nachdem die Wahllokale um 18 Uhr schließen, werden die Ergebnisse dort in Echtzeit präsentiert.