Büchen. Droht dem Juz in Büchen in diesem Jahr das Aus? Warum die zuletzt geplante Alternative jetzt doch noch geplatzt ist.

Seit 2017 wird in Büchen über einen neuen Standort für das Jugendzentrum diskutiert. Dieser wird nötig, weil das bisher genutzte Gebäude an der Parkstraße verkauft wurde. Zunächst war ein Platz am Schulzentrum im Gespräch, der aus Kostengründen aber wieder verworfen wurde.

Im März vergangenen Jahres kam dann eine neue Idee auf den Tisch: Das Jugendzentrum soll in die leerstehende Bürgerstube neben dem Rathaus ziehen. Für die CDU und die Wählergemeinschaft Aktive Bürger Büchen (ABB) bot sich die leer stehende Bürgerstube als finanziell überschaubare Lösung an. Eine Kostenschätzung ergab, dass der Umbau rund 350.000 Euro kosten würde. CDU und ABB gingen davon aus, dass die „Bürgerstube“ bis zum Neubau des Juz mehrere Jahre als Provisorium dienen würde. Mit diesen Argumenten konnten sich die beiden Fraktionen durchsetzen.

In Büchen soll es nun doch kein Jugendzentrum in der Bürgerstube geben

Jetzt die Rolle rückwärts, der Plan ist vom Tisch. „Es ist kurzfristig kein anderer Standort in Sicht. Wir sind für eine gute, absehbare Lösung für die Jugendarbeit“, sagt Maria Rodriguez aus der ABB-Fraktion. Doch die kalkulierten Umbaukosten für die Bürgerstube seien von ursprünglich 325.000 Euro auf nunmehr 570.000 Euro gestiegen – und das dürfte nach Einschätzung der Architektin noch nicht das Ende der Preissteigerung sein. Die ABB habe noch versucht, Einsparpotenziale zu suchen. „Es stellte sich raus, dass die erste Kostenschätzung leider viele notwendige Sanierungsmaßnahmen nicht enthielt. Statt Einsparpotenzial ergaben sich bei fortschreitender Planung von Sitzung zu Sitzung Mehrkosten“, sagt Jürgen Lempges von der ABB. Die Gemeindevertretung stimmte jetzt mehrheitlich dagegen, die Bürgerstube zum Jugendzentrum umzubauen.

Wie lange kann das Provisorium im Container noch aufrecht erhalten werden?

Die SPD hatte schon zu Beginn der Debatte die Nutzung der Bürgerstube als Jugendzentrum abgelehnt. „Ein Jugendzentrum ohne eine nutzbare Außenfläche ist sicher nicht geeignet. Dazu direkt auf dem Präsentierteller gegenüber der Polizei, der Verwaltung und der Seniorenwohnanlage. Das ist gewiss kein Platz, der Jugendliche anspricht“, argumentierte damals Nadine Satzel.

Nach dem Wegzug aus der Parkstraße ist das Jugendzentrum seit Juli 2018 in einem Container auf dem Grundstück des Schulverbandes Büchen untergebracht. Die Baugenehmigung wurde unter anderem wegen des nicht erfüllten Wärmeschutzes befristet erteilt und läuft in diesem Jahr aus. Eine dauerhafte Lösung für das Jugendzentrum ist derzeit nicht in Sicht.