Lauenburg. Wer in Lauenburg für Stadtfahrten den Bus statt das Auto nehmen will, muss tief in die Tasche greifen. Das soll sich ändern.

Eine umfangreiche Tagesordnung haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Energiewende und Digitalisierung für die Sitzung am Montag, 23. Mai, vorgenommen. Gleich zwei Anträge zielen darauf, für die Lauenburger Anreize zu schaffen, das Auto ab und zu stehen zu lassen.

Die Grünen greifen ihren Antrag aus der März-Sitzung wieder auf. Kerngedanke des Antrags ist die Zusammenführung bereits diskutierter Konzepte, die sich mit dem Thema Verkehrslösungen für Lauenburg beschäftigen. Dazu gehören unter anderem die Stellplatzsatzung, das touristische Radwegeleitsystem, das Parkraumkonzept, das Radverkehrskonzept und die Überlegungen zur Einführung eines City-Tickets für die innerstädtischen Busverbindungen. All diesen Konzepten ist gemeinsam, dass sie in den politischen Gremien zwar oft diskutiert, aber nie beschlossen oder gar umgesetzt wurden. In der Märzsitzung hatten alle anderen Fraktionen dazu noch Beratungsbedarf angemeldet.

In Lauenburg soll ein günstiges City-Ticket eingeführt werden

Auch der Antrag der SPD lag schon einmal auf dem Tisch, zumindest thematisch: Es geht um die Einführung eines City-Tickets für Lauenburg – ein Bestandteil des Antrags der Grünen. In Lauenburg auf das Auto zu verzichten, muss man sich nämlich leisten können. Nur mal kurz mit dem Bus vom Lauenburger ZOB bis zum Friedhof – und es werden 2,40 Euro fällig. In Geesthacht gibt es diesen Stadttarif schon lange. Dort kostet eine Fahrt im gesamten Stadtgebiet von Grünhof bis Besenhorst und von der Elbe bis in die Oberstadt jeweils 1,80 Euro.

Im August vergangenen Jahres hatte die SPD einen entsprechenden Antrag eingebracht, der – verbunden mit einem Prüfauftrag an die Verwaltung – einstimmig angenommen wurde.

10.000 Euro würde die Stadt das City-Ticket jährlich kosten

Entsprechend des Prüfauftrages hatte sich die Verwaltung kundig gemacht, welche Kosten auf die Stadt mit dem City-Ticket zukommen würden. Mit 10.000 Euro schlüge bei Einführung der Eigenanteil der Stadt jährlich zu Buche.

„Die Kosten sind beziffert und erscheinen in Anbetracht der allgemeinen Entwicklung nicht übermäßig“, begründet SPD-Stadtvertreter André Peylo den Antrag seiner Fraktion. Doch auch wenn der Antrag der SPD beschlossen wird, könnte es mit der preiswerteren Busfahrt innerhalb des Stadtgebietes noch einige Zeit dauern. Im vergangenen Jahr bat der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) nämlich noch um Aufschub, weil das gesamte Tarifsystem in Überarbeitung sei. Nach Ansicht der SPD solle der Beschluss den HVV motivieren, schneller eine Einführung des City-Tickets in Lauenburg zu realisieren.

Weitere Anträge zu Straßenbeleuchtung und Schildern für Sehbehinderte

Die Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) beantragt zu prüfen, welche Straßenschilder Sehbehinderten und Rollstuhlfahrern die Orientierung in der Stadt erleichtern könnten.

Der zweite Antrag der Grünen befasst sich mit unzureichender Straßenbeleuchtung im neuen Wohngebiet Birnbaumkamp.

Die Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energiewende und Digitalisierung am Montag, 23. Mai, beginnt um 19 Uhr in der Albinus-Gemeinschaftsschule.