Lauenburg. Vermutlich hat es eine Unachtsamkeit beim Betanken eines Schiffes gegeben. Die Schifffahrt musste zeitweise eingestellt werden.

Schhon wieder musste die Lauenburger Feuerwehr wegen eines ausgedehnten Ölfilmes auf dem Elbe-Lübeck-Kanal ausrücken. Am Dienstagmorgen, gegen 9 Uhr, hatten Mitarbeiter der Hitzler-Werft die großflächige Verschmutzung auf dem Wasser bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.

Wehrführer Lars Heuer erkundete zunächst die Lage. „Beim Betanken eines Schubschiffes vor der Werft war es zum Austritt des Öls gekommen“, berichtete er nach dem Einsatz. Angesichts des Ausmaßes der Verschmutzung forderte er nicht nur seine Einsatzkräfte an, sondern informierte auch die Wasserschutzpolizei in Niedersachsen. Etwa 3000 Liter Schiffsdiesel waren bis dahin bereits in den Kanal geflossen.

Ölspur auf der Wasseroberfläche - Schifffahrt musste zeitweise eingestellt werden

Die Feuerwehr rückte mit mehreren Fahrzeugen an und ließ dann das Arbeitsboot so wie ein Rettungsboot zu Wasser. An Land bereiteten die Retter derweil die Ölsperren vor, die in solchen Fällen zum Einsatz kommen. „Dankenswerterweise stellte uns die Hitzler-Werft für den Einsatz ein weiteres Arbeitsboot zur Verfügung“, so der Wehrführer.

Mit vereinten Kräften legten die Feuerwehrleute die Ölsperren um das betroffene Schiff, um ein weiteres Ausbreiten des Dieselteppichs zu vermeiden. „Einen Großteil der Verunreinigungen können diese Ölsperren absorbieren. Sie sind danach allerdings unbrauchbar und müssen entsorgt werden“, erklärte Heuer. Die Beamten der Wasserschutzpolizei beauftragten später eine Fachfirma, um den restlichen Ölfilm vor der Werft abzupumpen und zu entsorgen.

Lauenburger Ölwehr rückt jährlich zu bis zu acht Einsätzen aus

Etwa drei Stunden dauerte der Einsatz der Feuerwehr und Wasserschutzpolizei. Die Schifffahrt musste zeitweise eingestellt werden. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Öl auf der Wasseroberfläche der Elbe: Feuerwehrleute hatten Schläuche dabei, die das Öl absorbieren können.
Öl auf der Wasseroberfläche der Elbe: Feuerwehrleute hatten Schläuche dabei, die das Öl absorbieren können. © Freiwillige Feuerwehr Lauenburg

Immer wieder kommt es bei Lauenburg zu Schiffshavarien. Im Oktober 2019 hatte sich auf mehr als 10.000 Quadratmetern ein Ölteppich im Bereich des Lauenburger Hafens ausgebreitet. Das Öl stammte von einem Eisbrecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes, der zu dieser Zeit in der Hitzler-Werft lag. Der Ölteppich hatte sich zwischen der Hitzler-Werft an der Bahnhofstraße und der Südwerft zwischen beiden Ufern und auf einer Länge von etwa 250 Metern ausgebreitet.

Auch in diesem Jahr gab es bereits Ölalarm vor Lauenburg

Am 6. Februar hatten Anwohner der Altstadt den Notruf gewählt, nachdem sie einen Ölfilm auf der Wasseroberfläche entdeckt hatten. Einen Hinweis auf die Verursacher gibt es immer noch nicht. Vermutlich ist Diesel oder Heizöl irgendwo im Stadtgebiet in den Regenwasserkanal gelangt. Das jetzt unter anderem für den Transport der Ölsperren genutzte Fahrzeug (Baujahr 2003) soll in diesem Jahr durch ein neues ersetzt werden.