Büchen (pas). Heizungen, die bei offenen Fenstern laufen oder Licht, das übers Wochenende ungenutzt brennt, soll es mit ihr nicht mehr geben. Julika Selinger hat der Energieverschwendung den Kampf angesagt und will im nächsten Jahr an gleich sieben Schulen soviel wie möglich davon einsparen.
Die 30-Jährige ist die neu ernannte Klimaschutzmanagerin des Schulverbandes Büchen und kümmert sich ab sofort um den Energiehaushalt der Gemeinschaftsschule Büchen sowie um den der Grundschulen in Aumühle, Börnsen, Siebeneichen, Escheburg, Lütau und Wohltorf. Julika Selinger möchte an den Schulen das "Fifty/Fifty-Modell" etablieren: Das Geld, das durch den geringeren Stromverbrauch eingespart wurde, bekommt die Schule zur 50 Prozent zur freien Verwendung. Die anderen 50 Prozent bekommt der Schulträger. Wie das genau aussehen könnte, das will Julika Selinger mit einer "Arbeitsgemeinschaft Energie" herausbekommen, die sich aus Lehrern, Schülern und dem Hausmeister der Schule zusammensetzt. "Ich werde zum Beispiel darauf achten, dass Licht nur brennt, wenn es auch genutzt wird, dass die Fenster geschlossen bleiben, wenn die Heizung an ist und das Reinigungspersonal defekte Toilettenspülungen meldet", sagt sie. Ihr ist es wichtig, dass Kinder von Klein auf begreifen, was Energie ist und warum es wichtig ist, damit sparsam umzugehen.
Julika Selinger ist Diplom-Umweltwissenschaftlerin. Nach ihrem Studium in Lüneburg war sie an der Hafencity Universität Hamburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Klimaanpassung tätig. Dass sie nun Klimaschutzmanagerin in Büchen ist, hat sie auch Michael Kraus von der Gemeinde Büchen zu verdanken. Der hat sich nämlich für die neue Stelle stark gemacht, weil es langfristig Geld sparen würde, wie sagt er. Von diesem Jahr an soll das Projekt, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert wird, auch auf Kindertagesgruppen im Gebiet Sachsenwald/Alte Salzstraße ausgeweitet werden. "Und wenn es gut läuft, kann ich mir vorstellen, dass wir das Projekt auch in Betrieben einführen", so Kraus.
Dann würde aus Julika Selingers auf drei Jahre befristeter Stelle vielleicht eine unbefristete.