Schnakenbek. Heidelbeeren gelten als „Superfood“. Die Pehmöllers aus Schnakenbek sind Experten in Sachen gesunde Früchte.

Norddeutsch für Heidelbeere mit sieben Buchstaben: Die Lösung „Besinge“ schütteln wohl nur Kreuzworträtselfans aus dem Ärmel. Aber egal ob Heidelbeeren, Bickbeere oder Besinge – die kleinen blauen Vitaminbomben haben viele Freunde.

Wer in Lauenburg und Umgebung wohnt, hat es gut: Auf dem Heidelbeerhof von Familie Pehmöller in Schnakenbek gibt es seit über 20 Jahren die frischesten Heidelbeeren der Region. Dazu Saft, Marmelade, Heidelbeerwein und im Hofladen immer noch einen Schnack gratis dazu.

Die Ernte beginnt in diesem Jahr ein wenig später

Normalerweise würde es hier jetzt schon hoch her gehen. Anfang Juli beginnt normalerweise die Saison. Doch in diesem Jahr haben es die Heidelbeeren nicht eilig gehabt. „Ende Februar gab es noch mal Frost und vor allem viel Wind. Da waren die Pflanzen eigentlich schon fast auf Frühling eingestellt“, erklärt Christian Pehmöller.

Das hat aber auch Gutes: Zum einen reifen die Beeren nicht alle gleichzeitig heran. Zum anderen gibt es zwar weniger Früchte pro Strauch, die einzelnen Beeren sind in diesem Jahr aber besonders groß.

Acht Sorten haben die Pehmöllers auf ihren Äcker gepflanzt

Zur diesjährigen Saison der Heidelbeeren haben Cindy und Christian Pehmöller ein Familienrezept verraten: Käsekuchen mit Heidelbeeren
Zur diesjährigen Saison der Heidelbeeren haben Cindy und Christian Pehmöller ein Familienrezept verraten: Käsekuchen mit Heidelbeeren © Elke Richel | Elke Richel

Wer meint, Heidelbeere ist Heidelbeere, der irrt gewaltig. Auf dem Bauernhof in Schnakenbek wachsen acht verschiedene Sorten. Derzeit reift die frühe Bluetta heran, ein besonders süßes Früchtchen. Erklärte Lieblingssorte der Familie ist die Blue Crop.

Doch um leuchtend blau und richtig süß zu werden, braucht die noch ordentlich Sonne. „Das könnte dieses Jahr eine gute Ernte werden. Allerdings muss man auch für ausreichende Bewässerung sorgen“, sagt der Landwirt.

Erntehelfer reisen erst am kommenden Wochenende an

Ohne verlässliche Helfer würde der kleine Familienbetrieb die Erntesaison nicht bewältigen können. Immerhin reifen die Beeren auf zwei jeweils 1,5 Hektar großen Feldern. Ein Großteil der Erntehelfer kommt aus Polen. „Wir kennen uns schon lange. Es ist eine Großfamilie, die uns jedes Jahr unterstützt“, sagt der Landwirt.

Mittlerweile sind deren Kinder herangewachsen und studieren. In den Semesterferien kommen sie gern nach Norddeutschland, um auf dem Pehmöller-Hof bei der Ente zu helfen. Christian Pehmöller macht sich deshalb keine Sorgen, irgendwann mal ohne Erntehelfer dazustehen.

Selbstpflücker dürfen auf das Feld, wenn die Ernte richtig in Gang gekommen ist

„Es kommt auch darauf an, wie man mit den Mitarbeitern umgeht. Wir sind hier alle ein Team“, sagt er. Am kommenden Wochenende reisen die Saisonkräfte an und wohnen dann mit auf dem Hof. Am Montag werden die ersten Früchte im Hofladen verkauft.

Wenn die Ernte richtig angelaufen ist, dürfen auch Selbstpflücker wieder auf die Felder. Wann es soweit ist, steht rechtzeitig auf der Website www.heidelbeerhof.de. Die ist seit kurzem generalüberholt, mit vielen neuen Informationen über den Hof, die Öffnungszeiten des Hofladens sowie zu den Produkten.

Heidelbeerfest muss auch in diesem Jahr coronabedingt ausfallen

Was sich nicht geändert hat: In regelmäßigen Abständen verrät Familie Pehmöller auf der Webseite ihre Lieblingsgerichte rund um die Heidelbeere. Diesmal dürfen wir das alte Familienrezept für eine Käsetorte mit Heidelbeeren verraten.

Christian Pehmöller ist ein moderner Landwirt, der aber auch auf Traditionen baut. Eine davon ist das Heidelbeerfest, das normalerweise zu Saisonbeginn auf seinem Hof gefeiert wird. Doch wie schon vergangenes Jahr macht die Corona-Pandemie auch diesmal einen Strich durch die Rechnung.

Der Bauernhof wurde erstmals 1530 urkundlich erwähnt

Christian Pehmöller ist davon überzeugt, dass die Tradition des Heidelbeerfestes trotzdem Bestand haben wird. Was sind schon zwei Jahre in der langen Geschichte seines landwirtschaftlichen Traditionsbetriebes. Die Geschichte des Bauernhofes lässt sich nämlich bis 1530 zurückverfolgen, dokumentiert mit einer Urkunde des dänischen Königs. Doch Christian Pehmöller ist sich sicher: „Unser Hof ist noch viel älter.“