Lauenburg. Die Segler der Aldebaran wollen über den Plastikmüll in der Elbe forschen und informieren. Demnächst legen sie in Lauenburg an.

Von der tschechischen Grenze bis an die Nordseemündung: Das gelbe Segelschiff Aldebaran ist vier Wochen lang auf der Elbe unterwegs – dem Plastikmüll auf der Spur. Von Freitag, 2. Juli, bis Sonnabend, 3. Juli, legt die Aldebaran am Lauenburger Elbufer an.

Es ist die zweite Auflage der Elbe-Expedition des Schiffes, aber der erste Stopp in Lauenburg. Wie 2020 will die Crew mit einer gezielten Kampagne auf die Müllproblematik in dem Fluss aufmerksam machen. Mit im Boot sind Mitarbeiter der Deutschen Meeresstiftung, der Nordakademie Hamburg und Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.

Untersuchung von Sedimentproben der Elbe auf Mikroplastik

Das Schiff ist für die Expedition mit sensiblen Sensoren und Messtechnik bestens ausgerüstet. Auf der gesamten Strecke entnimmt die Crew Sedimentproben vom Grund der Elbe. An Bord werden die Proben dann analysiert und der Nachweis von Mikroplastik im Wasser dokumentiert. Die Forscher erhoffen sich dadurch Erkenntnisse zum Thema Verbleib und Zerfallszeiten von Plastik, Textilfasern in unseren Kläranlagen und in den Gewässern.

Außerdem geht es in diesem Jahr neben der Forschungsarbeit auch um Aufklärungsarbeit und darum, neue Lösungen für das Plastikmüll-Problem zu finden. „Wir wollen mit der Kampagne an die Erzeugerverantwortung appellieren“, erläutert der Aldebaran-Kapitän Frank Schweikert. Wie schon im vergangenen Jahr sollen die Ergebnisse nach der Fahrt aufbereitet und ausgestellt werden.

Die Aldebaran ist auch Medienzentrum

„Die Elbe-Expedition soll somit Forschungsfahrt, Produktionsreise sowie Bildungs- und Öffentlichkeitskampagne zugleich sein, um der Plastikkrise medial und wissenschaftlich auf den Grund zu gehen“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbandes.

Weil die Aldebaran nicht nur Forschungsschiff, sondern auch Medienzentrum ist, können alle Etappen der Fahrt über den Youtube-Kanal www.youtube.com/user/aldebaranhamburg verfolgt werden.

Interessierte können sich an Bord über die Arbeit der Crew informieren

Wenn das Schiff in Lauenburg festmacht, sind Interessierte an Bord sehr willkommen. Die Wissenschaftler geben gern einen Einblick in ihre Arbeit. Außerdem haben Unternehmen und Organisationen Gelegenheit, ökologische Projekte und Vorhaben vor der Kamera vorzustellen.

  • Forschungs- und Medienschiff Aldebaran

Seit 1992 ist das Forschungs- und Medienschiff Aldebaran als flexible Forschungs- und Kommunikationsplattform überwiegend in Küstengewässern unterwegs.

Mit knapp einem Meter Tiefgang und einer hervorragenden Grundausrüstung ist der Forschungssegler spezialisiert auf die Flach- und Küstengewässer vorwiegend in Deutschland und Europa.

Die Aldebaran bietet bis zu vier Wissenschaftlern, Technikern und Medienmachern einen flexiblen und unkomplizierten Arbeitsplatz.

Auf dem neuesten Stand der Technik und mit einem moderneren Outfit ist die 2011 generalüberholte Aldebaran nun auch auf Flüssen unterwegs.