Lauenburg. Mächtig was los auf der Werft: Das Lauenburger Unternehmen hat den Zuschlag für das 25 Meter lange Planierschiff erhalten.
Neuer Auftrag für die Hitzler-Werft in Lauenburg: Die Hamburg Port Authority (HPA) hat die Hitzler-Werft in Lauenburg mit dem Bau eines neuen Planierschiffes beauftragt, um mit dessen Hilfe den Kampf gegen den Schlick im Hamburger Hafen aufzunehmen. Das Schiff soll laut Ausschreibung zu Unterhaltungsmaßnahmen und der Vermessung der Sollwassertiefen im Hamburger Hafen und auf Teilstrecken der Elbe eingesetzt werden.
Das neue, 25 Meter lange und 8,5 Meter breite Schiff mit Namen „Chicago“ soll mit einem Plug-in-Hybridmotor ausgestattet werden, sodass es auch mit Strom fahren kann. Es soll Ende dieses Jahres fertiggestellt werden, wie die HPA auf Anfrage bestätigte.
„Chicago“ soll das kleinere Planiergerät „Otto Stockhausen“ ergänzen
Die „Chicago“ soll das kleinere Planiergerät „Otto Stockhausen“ (Länge: 17,18 Meter, Breite: 4,58 Meter), Baujahr 1960, ergänzen, das Hamburg bereits betreibt.
„Mit dem neuen Schiff wird nun ein deutlich leistungsfähigeres und darüber hinaus herausragend umweltfreundliches Planiergerät gebaut, das zukünftig einen Großteil der Unterwasserplanierarbeiten im Hamburger Hafen abdecken soll“, sagte eine HPA-Sprecherin.
Das Schiff wird mit einem Pfluggeschirr ausgestattet, das auf den Grund abgesenkt werden kann. „Der Pflug zieht den Schlick in Bereiche, aus denen er von Baggerschiffen besser aufgenommen werden kann. Vorteil dabei ist, dass das Sediment im Gegensatz zur Wasserinjektion nicht aufgewirbelt wird.
Das Schiff soll auch Fahrzeuge und Materialtransporte schleppen
Der Schlickpflug ist deshalb ein wichtiges Gerät zur Wassertiefeninstandhaltung, vor allem bei der Beräumung von Liegeplätzen“, so die Sprecherin.
Das Schiff soll für eine Einsatzzeit von 25 Jahren gebaut werden. Neben den Unterhaltsaufgaben und der Vermessung sollen mit dem Schiff auch weitere Aufgabengebiete des HPA-Flottenmanagements wie etwa das Schleppen von Fahrzeugen und Materialtransporte abgedeckt werden.
In der Hafenszene wird vermutet, dass die HPA mit der Investition, deren Höhe nicht bekannt gegeben wurde, einen Strategiewechsel vornimmt. Bisher hatte sie alle Aufgaben des Sedimentmanagements an Fremdfirmen vergeben – zu hohen Kosten.
Zurzeit liegt der Fokus der Werft auf dem Neubau
Aus der Hafenwirtschaft hatte es deshalb in der Vergangenheit mehrfach die Aufforderung zur Anschaffung eigener Geräte gegeben. Der Bund hatte kürzlich ein eigenes Baggerschiff bauen lassen.
Für die Hitzler-Werft ist das Planierschiff mit Hybridantrieb ein weiterer großer Auftrag, auf den die beiden neuen Firmenchefs Marek und Kai Klimenko besonders stolz sind. „In solchen Antrieben liegt die Zukunft der Schifffahrt“, sagen sie.
Auf der Hitzler-Werft wird der Ponton für die HZG-Forschungsplattform gebaut
Zu tun gibt es auf der Werft derweil reichlich. Nachdem im vergangenen Jahr mehrere Großreparaturen und Umbauten realisiert worden sind, liegt der Fokus zurzeit ganz auf dem Neubau. Neben dem Planierschiff entsteht auf der Lauenburger Werft auch der Ponton für die Forschungsplattform des Helmholtz-Zentrums Geesthacht.
Und auch die Fähre „Siebeneichen“ lag hier auf Helling und wurde generalüberholt. Ende dieser Woche steuert sie mit frischem Anstrich wieder ihre Anlegestelle an.