Lauenburg. Auf der Traditionswerft wird gerade ein Planierschiff mit Hybridantrieb gebaut. Die neuen Eigentümer setzen auf moderne Technik.
Paukenschlag auf der Lauenburger Hitzler-Werft: Das Traditionsunternehmen – vier Generationen lang durch die Familie Hitzler geführt – steht von sofort an unter neuer Leitung. Der 72-jährige Franz C. Hitzler hat die Geschicke in die Hände von Marek Klimenko und dessen Sohn Kai Klimenko gegeben. Beide führen das Unternehmen als geschäftsführende Gesellschafter.
Der berufliche Werdegang von Marek Klimenko ist von Anfang an mit dem Schiffbau verbunden. Als Schiffsbau-Techniker kam er 1990 aus Polen zur Hitzler-Werft. Seine ersten Sporen verdiente er sich im Bereich Modellbau, als Konstrukteur, Projektleiter und schließlich als Leiter des Konstruktionsbüros. Sein Sohn Kai Klimenko trat später in seine Fußstapfen.
Corona-Krise hatte bisher keinen Einfluss auf Auftragslage
Seit 1885 werden auf der Hitzler-Werft Schiffe konstruiert, gebaut und repariert. Besonders für Spezialschiffe ist das Unternehmen bekannt. Eisbrecher, Schlepper, Binnenschiffe oder Versorger von Bohrinseln – über 800 Neubauten liefen bisher hier vom Stapel.
Die Corona-Krise treibt den beiden neuen Firmenchefs bisher keine Sorgenfalten auf die Stirn. 50 fest angestellte Mitarbeiter arbeiten derzeit auf der Werft. „Wir sind voll ausgelastet. Nachdem wir im vergangenen Jahr mehrere Großreparaturen und Umbauten realisiert haben, liegt der Fokus im Moment auf unserem Neubau“, freut sich Marek Klimenko.
Das ist eine Spezialanfertigung der besonderen Art: ein Planierschiff mit Hybridantrieb für die Hamburg Port Authority. „Alternative Antriebstechniken werden immer wichtiger in der maritimen Welt. Da freut es uns, dass wir mit dem geplanten Hybridantrieb mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Kai Klimenko.
Hitzler-Werft: Lauenburger Traditionsunternehmen mit langer Geschichte
Das erste Schiff, den Schleppkahn „Johanna“, produzierte die Werft im Jahre 1885. Im Jahre 1892 lief das erste Motorboot vom Stapel. Zum Ende des Ersten Weltkriegs baute die Werft die ersten hochseetauglichen Fischdampfer. Die Werftanlagen und ein Teil der Belegschaft der J. G. Hitzler Schiffswerft & Maschinenfabrik GmbH & Co. KG wurden am 1. Februar 2001 durch die neu gegründete Hitzler-Werft GmbH übernommen.