Lauenburg. Ein CDU-Antrag soll die kleinteilige Planung in der Innenstadt verhindern. Der Bau- und Planungsausschuss folgt einstimmig.

Wie soll sich Lauenburgs Stadtzentrum westlich von Rossmann und dem Edeka-Neubau entwickeln? Bereits im April 2018 hatte die CDU dazu im Bau- und ­Planungsausschusses einen Antrag eingebracht. Die Forderung damals: ein Bebauungsplan „Westlicher Kernbereich Lauenburger Oberstadt“ soll einen befürchteten Bauwildwuchs in den Innenstadtbereichen Berliner Straße, Alte Wache und Askanierring verhindern.

Einstimmig folgten die Fraktionen vor knapp drei Jahren diesem Antrag. Einen Entwurf des B-Planes gibt es allerdings bis heute nicht. Ein formaler Fehler sei Schuld, dass die Sache nicht weiter verfolgt wurde, teilte die Verwaltung jetzt mit. Ein Stadtvertreter hätte seinerzeit aus Befangenheitsgründen an der Diskussion darüber nicht teilnehmen dürfen.

Lauenburger Innenstadt: Welche Entwicklung ist sinnvoll?

Am Montagabend stand das ­Thema erneut auf der Tagesordnung im Bau- und Planungsausschuss. Anlass war die Bitte der Raiffeisenbank (Raiba) nach einem sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Grundstück Alte Wache 14. Im Jahr 2016 hatte die Raiba das Gebäude der Polizeistation dem Land Schleswig-Holstein abgekauft, um es abzureißen. Der Plan: Ein Neubau, der optisch und ohne Lücke an das benachbarte Ärztehaus anschließt.

2,5 Millionen Euro wird die Raiffeisenbank investieren, etwa 1000 Quadratmeter Nutzfläche soll es in dem Neubau geben. Davon soll die Polizei 340 Quadratmeter im Souterrain, Erdgeschoss und ersten Obergeschoss als Mieter beziehen.

Bereits 2018 gab es eine übergreifende Bauplanung

Doch bisher hat die untere Baubehörde des Kreises für das Vorhaben keine Baugenehmigung erteilt. „Soweit die Stadtverwaltung das beurteilen kann, liegen Probleme vor, die wohl nur im Rahmen einer Bauleitplanung möglicherweise gelöst werden können“, hieß es in der Beschlussvorlage, über die der Ausschuss zu befinden hatte.

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Dazu ein Schreiben der Raiba an Bürgermeister Andreas Thiede mit der Bitte, sich für einen B-Plan zu verwenden, der ausschließlich das Grundstück Alte Wache 14 betrifft. „Mit einer Briefmarkenplanung ausschließlich für das Polizeigrundstück kommt man in diesem innerstädtischen Bereich nicht wirklich weiter“, hieß es im Antrag der CDU zum Vorhaben. Bereits 2018 hatten die Christdemokraten eine übergreifende Bauplanung, die die großen und auch die privaten Bauvorhaben im Zentrum einbezieht.

Raiba wurde nicht von der Kritik ausgenommen

Damals hatte der Fraktionsvorsitzende Christian Stockfisch auch die Raiba von der Kritik nicht ausgenommen: „Das Ärztehaus an der Alten Wache passt architektonisch nicht an diese Stelle. Das geplante neue Polizeigebäude daneben wird jetzt ein ebenso großer Klotz“, kritisierte er den ersten Entwurf.

Im Rahmen eines übergreifenden B-Planes soll unter anderem auch die Stellplatzproblematik in diesem Bereich gelöst werden. Um Zustimmung zu ihrem Antrag musste die CDU bei den anderen Fraktionen nicht lange werben. Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Verwaltung einen übergreifenden Bebauungsplan aufzustellen.