Lauenburg. Hamburgerin Isabelle von Schilcher schwärmt von Lauenburgs Potenzialen. Ein Jahr lang wird sie die Leiterin Marita Landgraf vertreten.

Ulrike Mechau-Krasemann vom Förderverein nennt die seit Anfang des Monats amtierende Projektleiterin einen „Glücksgriff“ für das Künstlerhaus in Lauenburg. Kein Wunder: Isabelle von Schilcher ist nicht nur selbst eine bildende Künstlerin, sie hat in Norddeutschland schon einige Kunstprojekte betreut und auch die Betreuung von Stipendiaten ist der 37-Jährigen nicht fremd. Ein Jahr lang wird sie Leiterin Marita Landgraf vertreten, die sich nach der Geburt ihres Sohnes derzeit in Elternzeit befindet.

„Ich kannte das Lauenburger Künstlerhaus schon, bevor ich mich hier beworben habe“, schwärmt die Hamburgerin. „Die Stipendiaten­stätte ist in der Künstlerszene bundesweit ein Begriff.“ Hier vor Ort habe es ihr besonders das Engagement der Mitglieder des Fördervereins angetan. „Ein solches Haus auf ehrenamtlicher Basis zu führen, ist eine riesen Leistung“, sagt sie.

Einige Projekte des Künstlerhauses in Lauenburg bereits angelaufen

In Lauenburg soll eine Stadtgalerie entstehen. Dazu soll das Nachbargebäude des Künstlerhauses an der Elbstraße 52 nach altem Vorbild umgebaut werden. Der Eingang wird das Gebäude wieder wie früher zum Markt öffnen. Ein Durchbruch soll ein Verbindung zum Künstlerhaus schaffen.
In Lauenburg soll eine Stadtgalerie entstehen. Dazu soll das Nachbargebäude des Künstlerhauses an der Elbstraße 52 nach altem Vorbild umgebaut werden. Der Eingang wird das Gebäude wieder wie früher zum Markt öffnen. Ein Durchbruch soll ein Verbindung zum Künstlerhaus schaffen. © BGZ / Elke Richel | Elke Richel

Bei Null muss Isabelle von Schilcher nicht anfangen. Viele Vorhaben, deren Fäden sie aufnehmen will, sind bereits angelaufen. „Stadt ohne Mitte – Mitte ohne Stadt“ ist der etwas provokante Titel eines Projektes, bei dem es um Bürgerbeteiligung und Mitgestaltung geht. Im öffentlichen Raum soll Kunst entstehen, über die man reden wird, die herausfordert und vielleicht auch provoziert. „Wir sind für das Konzept gerade mit der Stadt im aufgeschlossenen Gespräch“, erzählt die Projektleiterin.

Bereits weit fortgeschritten ist der „Klangparcours“, der mitten durch Lauenburg führen wird. An 15 Stationen in der Stadt können Interessierte per Barcode akustische Installationen abrufen, die den jeweiligen Standort kennzeichnen. Während eines Workshops hatten Lauenburger verschiedenen Alters Töne der Stadt aufgenommen. Jeweils zusammen gefügt gibt sich ein Klangbild, das für Lauenburg unverwechselbar ist.

Lauenburg soll eine neue Stadtgalerie bekommen

Das größte Projekt, das Isabelle von Schilcher in Lauenburg mit betreuen wird, ist die neue Stadtgalerie. Wie berichtet, soll diese in unmittelbarer Nachbarschaft zum Künstlerhaus an der Elbstraße 53 entstehen. Internationale zeitgenössische Kunst soll hier einen Platz erhalten. „Lauenburg hat ein unglaubliches Potenzial und eine quirlige, kreative Atmosphäre“, schwärmt die Großstädterin, Isabelle von Schilcher.