Lauenburg. Buntes Spektakel als Zeichen der Solidarität mit Veranstaltungsfirmen. Lauenburg plant Veranstaltungen für das zweite Halbjahr 2021.
Wer derzeit bei Einbruch der Dunkelheit einen Spaziergang durch die Lauenburger Altstadt macht, dem bleibt die farbige Beleuchtung des Elbschifffahrtsmuseums sicher nicht verborgen. Rot und blau leuchtet es in den Fenstern. Das bunte Spektakel ist allerdings nicht nur ein vorweihnachtlicher Schmuck, sondern auch ein Zeichen der Solidarität.
Konferenzen, Messen, Konzerte oder andere Großevents – ohne Veranstaltungstechniker würden Redner stumm bleiben, Musiker ihr Publikum nicht erreichen. Und wenn sie einen guten Job machen, bekommen die Zuschauer sie nicht einmal zu Gesicht. Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es keine Großveranstaltungen mehr, die Einnahmen vieler Firmen sind komplett weggebrochen.
Mehrere Gebäude in Lauenburg sollen bunt beleuchtet werden
„Ich habe im März in Lüneburg meine letzte Veranstaltung betreut. Bis auf ein paar Wartungsarbeiten haben wir seitdem keine Aufträge mehr“, sagt Sascha Weiß. Um auf ihre Not aufmerksam zu machen, hatten die Beschäftigten der Veranstaltungswirtschaft bereits im Sommer zu der bundesweiten Aktion „Night of Light“ aufgerufen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni waren viele Veranstaltungsorte rot beleuchtet. Auch die Firma Weiß beteiligte sich. Eine Nacht lang war das Lauenburger Schloss – mit Einverständnis der Verwaltung – in rotes Licht getaucht.
Jetzt ist die Stadt selbst Auftraggeberin der Lichtaktion. Die Hälfte der Kosten haben die Versorgungsbetriebe Elbe übernommen. „Ohne unsere Veranstaltungstechniker hätten wir viele Events in den vergangenen Jahren gar nicht organisieren können. Mit dieser Lichtaktion können wir einen doppelten Effekt erzielen. Auf der einen Seite schaffen wir in der Vorweihnachtszeit eine schöne Atmosphäre, auf der anderen Seite ist die Aktion ein Zeichen der Solidarität mit der Veranstaltungsfirma Weiß“, sagt Lauenburgs Veranstaltungsmanager Andy Darm. In den nächsten Tagen sollen noch das Künstlerhaus, Schlossturm und Schlossgebäude beleuchtet werden.
Keine Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2021
Normalerweise würde Andy Darm jetzt das Programm des nächsten Jahres finalisieren. Doch er ist Realist, was die Zeit bis Juni 2021 betrifft. „Ich gehe davon aus, dass die coronabedingten Einschränkungen noch mindestens ins späte Frühjahr nächsten Jahres reichen werden. Wir planen das Veranstaltungsprogramm für das zweite Halbjahr 2021 und hoffen das Beste“, sagt er.
So könnte der traditionelle „Kurs Elbe. Tag“ als Saisonauftakt für die Fahrgastschifffahrt unter verändertem Konzept in den Sommer verschoben werden. Auch die Lauenburger Kultur- und Kneipennacht sowie das Fürstengartenfest ließen sich relativ kurzfristig organisieren, sollte sich die Lage bis zum Sommer entspannen. Das abgesagte Konzert mit der Gruppe Torfrock im Lauenburger Freibad ist für den 6. August geplant. „Die Kartennachfrage ist schon jetzt groß. Wir hoffen stark, dass das Konzert stattfinden kann“, sagt der Veranstaltungsmanager.
Neue Tourismuskampagne: „Wunderwelt Wald“
Auch Lauenburgs Tourismusmanagerin Dorothée Meyer trifft im Dezember nochmalerweise die letzten Vorbereitungen für die Saison des nächsten Jahres: Viele Stammbesucher planen ihre Kurzreise nach Lauenburg nach dem Veranstaltungskalender der Stadt. Meist gibt es in den Hotels und Gästewohnungen um diese Zeit keine freien Betten mehr für die Veranstaltungswochenenden des kommenden Jahres.
Eine aktuelle Tourismuskampagne hat die Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS) aber auch unter Corona-Beschränkungen aufgelegt: Im Mittelpunkt steht dabei die „Wunderwelt Wald“. Statt Gedränge in den engen Gassen der Lauenburger Altstadt wird das Team der Touristinformation Besuchern der Stadt eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet Hohes Elbufer empfehlen.