Lauenburg. Künstlerhaus feiert im Oktober 2021 sein 35-jähriges Bestehen. Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten. Fassade wird wiederhergestellt.

Die Hoffnung war groß – und nun ist es auch die Freude: Die „Galerie der zeitgenössischen Künste“ kann gebaut werden. Wie berichtet, soll sie im Nachbargebäude des Künstlerhauses (Elbstraße 52) entstehen. Die neue Galerie soll die Stadtgalerie ersetzen, die es von 2011 bis 2016 im ehemaligen Kaufhaus Hagenström an der Elbstraße 28 gab. Dort zeigten insbesondere Stipendiaten ihre Werke. Doch der Mietvertrag lief aus.

Jetzt gibt es ein ehrgeiziges Ziel: Zum 35-jährigen Bestehen des Lauenburger Künstlerhauses soll die neue Stadtgalerie eröffnet werden. Schon im Frühjahr nächsten Jahres beginnen die Bauarbeiten. Im ersten Bauabschnitt soll der Innenraum renoviert werden. Außerdem wird die Außenfassade wieder so hergestellt, wie sie früher war. Dazu gehört insbesondere eine Eingangstür in der abgeflachten Hausecke, mit der sich das frühere Ladenlokal zum alten Markt hin öffnete. Hier soll es ein Foyer geben, von dem aus es in die Ausstellungsräume geht. Mit dem Umbau des Gebäudes soll das Gesamtensemble aus Marktplatz, Elbschifffahrtsmuseum und Maria-Magdalenen-Kirche eine Aufwertung nach historischen Vorbild erfahren. Ein Aspekt, der auch aus touristischer Sicht für die Stadt interessant ist.

Ein historischer Durchbruch wird wiedereröffnet

Das Gebäude an der Elbstraße 52 hatte den Eingang früher Richtung Markt. Nach dem Umbau wird das wieder so sein.
Das Gebäude an der Elbstraße 52 hatte den Eingang früher Richtung Markt. Nach dem Umbau wird das wieder so sein. © Privat | Privat

Die baulichen Maßnahmen sehen unter anderem auch die Wiederöffnung eines historischen Durchbruchs zwischen den Häusern Elbstraße 52 und 54 vor. Er soll zukünftig den Übergang von den Ausstellungsflächen im Künstlerhaus zu den Galerieräumen der Stadtgalerie ermöglichen.

Im neuen Trakt werden neben den Ausstellungsflächen ein repräsentatives Foyer sowie Veranstaltungsräume geschaffen. Damit entsteht eine bundesweit einzigartige Konstellation: Das Arbeiten und Wohnen von Stipendiaten im Künstlerhaus mit direkten Präsentationsmöglichkeiten im benachbarten Gebäude.

Initiatoren arbeiten schon seit drei Jahren an der Idee

Mit den Arbeiten der Stipendiaten hat Lauenburg eine künstlerischen Schatz, mit dem die Stadt künftig punkten kann. Seit nunmehr 34 Jahren ist das Künstlerhaus Stipendiatenstätte des Landes. Fünf junge Künstler hinterlassen jährlich nach jeweils sechs Monaten bleibende Spuren und ihre Abschlussarbeiten in Lauenburg.

Eigentümer des Gebäudes an der Elbstraße 92 ist Franz Hitzler. Bereits seit drei Jahren trägt er die Idee von der Stadtgalerie in Nachbarschaft zum Künstlerhaus mit. Jetzt hat er das Erdgeschoss des Gebäudes den Initiatoren dauerhaft gegen Nutzungskosten zur Verfügung gestellt. Diese Vereinbarung ist auch im Grundbuch des Gebäudes eingetragen.

Stadtgalerie hat ihren Ursprung im alten Hagenström

Insgesamt 250.000 Euro wird der Umbau kosten. Der Förderverein hatte einen Eigenanteil von 54.000 Euro erwirtschaften können. Im Juni 2019 bewilligte die Aktivregion Sachsenwald-Elbe bereits mehr als 100.000 Euro für die neue Stadtgalerie. Das Land und die Stadt Lauenburg stellen ebenfalls Mittel zur Verfügung. Als weiterer Sponsor der Baumaßnahmen konnte die Bürgerstiftung Raiffeisenbank Lauenburg gewonnen werden. „Wir freuen uns über die Unterstützung, aber noch sind nicht alle Baukosten gedeckt. Daher würden wir uns über weitere Förderer freuen“, sagt Ulrike Mechau-Krasemann vom Förderverein des Künstlerhauses.

Die neue Galerie soll die Stadtgalerie ersetzen, die von 2011 bis 2016 im ehemaligen Kaufhaus Hagenström an der Elbstraße 28 existierte. Dort präsentierten insbesondere Stipendiaten ihre Arbeiten. Über 120 Werke von Kunst-, Literatur- und Kompositionsstipendiaten aus Schleswig-Holstein, die im Künstlerhaus entstanden sind, wurden im Hagenström gezeigt. Nachdem der Mietvertrag auslief, verschwanden die Werke aus der Öffentlichkeit Seitdem fehlt der Stadt geeigneter Raum für zeitgenössische Kunst.