Lauenburg. Besitzer der denkmalgeschützten Häuser in der Lauenburger Altstadt können für die Sanierung nach dem Hochwasser auf besondere Förderung hoffen.
Das Ensemble der Lauenburger Altstadt gilt als eines von nur fünf Stadtdenkmälern in Schleswig-Holstein. Damit das trotz der massiven Schäden, die das Hochwasser der Elbe im Juni an vielen Gebäuden entlang der malerischen Elbstraße verursacht hatte, so bleibt, kündigte die für die Denkmalpflege im Land zuständige Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW) an, die Besitzer von Denkmälern bei der anstehenden Sanierung finanziell zu unterstützen. Sie hatte sich bei einem Besuch in Lauenburg über die Situation informiert.
„Für Kulturbauten – und dazu zähle ich auch Denkmäler – soll es einen Teil aus dem Hilfsfonds geben. Und wir wollen daraus auch die Besitzer privater Denkmäler unterstützen“, kündigte die Ministerin an. Die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen werden nach der Zustimmung des Bundesrats zum acht Milliarden umfassenden Hilfsfonds von Bund und Ländern gerade erarbeitet. Wie viel Geld nach Lauenburg fließen wird, steht deshalb zurzeit noch nicht fest. „Es ist aufwendiger, ein unter Denkmalschutz stehendes Haus zu sanieren, deshalb muss es dafür auch eine zusätzliche Förderung geben“, machte die Ministerin deutlich.
Beratung für Besitzer beschädigter Häuser
Die Denkmalbehörde des Landes wird außerdem eine Beratung für die Betroffenen vor Ort einrichten. „Das soll zügig passieren“, kündigte Anke Spoorendonk an. „Wir sind uns als Land durchaus unserer Verantwortung bewusst“, sagte sie.
Direkt am Elbufer stehen in Lauenburg etwa 250 teilweise bis zu 400 Jahre alte Gebäude. Außerdem gibt es nach einem Gespräch mit Bürgermeister Andreas Thiede auch die Idee, Gelder der Städtebauförderung speziell zur Beseitigung der Schäden in der Altstadt einzusetzen. Erst vor Kurzem war das mehr als 20 Jahre geltende Sanierungsgebiet offiziell für beendet erklärt worden.
30 Millionen Euro für den Hochwasserschutz
„Wenn wir jetzt diesen ganzen Aufwand betreiben – und das gilt auch für den künftigen Hochwasserschutz – dann müssen wir zusehen, dass wir unser Stadtdenkmal fit für die Zukunft machen“, erklärte Bürgermeister Andreas Thiede. Die auf rund 30 Millionen Euro geschätzten Kosten für den Hochwasserschutz sieht er vor dem Hintergrund der diesmal durch die Flut entstandenen Schäden von bislang etwa 25 Millionen Euro als vertretbar an.
Das auf 9,64 Meter gestiegene Wasser der Elbe hatte am 12. Juni den zweithöchsten Stand aller Zeiten in Lauenburg erreicht. In vielen Häusern lief das Wasser in die Erdgeschosse, zerstörte Fußböden, Wände und ließ sogar wegen der hohen Luftfeuchtigkeit Putz von den Decken fallen. „Bei den alten Holzdielen wollen wir genau beurteilen, ob eine weitere Nutzung sinnvoll ist oder nicht“, nennt Anke Spoorendonk ein Beispiel für die Beratungstätigkeit der Experten des Landes.