Lauenburg. Nach dem Elbehochwasser soll der Schutz für Lauenburg verbessert werden - durch eine 3,5 Kilometer lange Schutzlinie. Dafür wird ein Ideenwettbewerb gestartet.
25 Millionen Euro Schaden, diese Zahl nannte gestern Abend Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner (SPD) bei einem Besuch allein für Lauenburg. Er versicherte, niemand werde auf seinen Schäden sitzen bleiben, jeder bekomme Aufbauhilfe. Allerdings: Umsatzeinbußen bekommen Unternehmer und Gastronomen nicht ersetzt.
Minister lobt Katastrophenhelfer
Der Innenminister war nach Lauenburg gekommen, um mit Bürgermeister Andreas Thiede und dem amtierenden Landrat Norbert Brackmann Bilanz zu ziehen. Er lobte die Katastrophenhelfer: „Der Einsatz hat hervorragend geklappt.“ Viermal hatte er Lauenburg besucht, um sich vor Ort zu informieren. Bisher erkanntes kleines Manko: Die Kommunikation zwischen Einsatzleitung in Lauenburg und Krisenstab in Kiel müsse verbessert werden.
Rund 450 000 Euro an Soforthilfe hat die Stadt inzwischen an geschädigte Bürger ausgezahlt, zwei Millionen stehen zur Verfügung. Weitere vier Millionen Euro sind für betroffene Unternehmen bereitgestellt. Auf dem Spendenkonto der Stadt sind bislang rund 160 000 Euro eingegangen, über deren Verwendung kommende Woche beraten werden soll.
Noch stehen Keller unter Wasser
„Die Schäden sind immens“, berichtete Brackmann. Tatsächlich stehen in der Altstadt noch immer einige Keller unter Wasser. Aufräum- und Reparaturarbeiten laufen mit Hochdruck weiter.
„Nach der Flut ist vor der Flut, als letztes Glied in der Kette entlang der Elbe brauchen wir in Zukunft einen besseren Schutz“, forderte Brackmann. Gestern Abend brachte der örtliche Fachausschuss dafür einen Ideenwettbewerb auf den Weg. Die Stadt wolle das klügste Konzept bekommen, das den städtebaulichen und denkmalpflegerischen Anforderungen ebenso gerecht wird wie den technischen und wasserwirtschaftlichen Ansprüchen. Dazu zählten auch die Vorstellungen betroffener Grundstückseigentümer.
Kiel verspricht „angemessene“ Beteiligung
Thiede: „Die neuen Pegelwerte haben uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt, wir müssen bei allen Schutzmaßnahmen neu ansetzen und eine geschlossene Schutzlinie schaffen.“ Die müsse rund 3,5 Kilometer lang vom Elbdeich über den Bahndamm und die Schleuse entlang der Altstadt bis hinter den Borkeplatz reichen. Breitner sicherte zu, dass sich das Land „in angemessener Weise“ an den Kosten beteiligen werde.