Lauenburg. Das Vereinshaus wurde in der Nacht zum Montag durch Brandstiftung zerstört. Vorangegangen waren Diebstahl, Beleidigungen und Drohungen. Doch der Vorstand des Kleingärtnervereins, Karsten Borchardt, will im Amt bleiben - sonst hätte der Brandstifter gewonnen, meint er.
„Ich liege jede Nacht wach und überlege, was wohl als Nächstes kommt“, beschreibt der Chef des Lauenburger Kleingärtnervereins Karsten Borchardt seinen gegenwärtigen Gemütszustand. Wie berichtet, wurde das Vereinshaus in der Nacht zu Ostermontag durch Brandstiftung komplett zerstört. Dies ist der vorläufige Höhepunkt einer Serie von Straftaten, die von Einbruch und Urkundenfälschung bis zu Beleidigungen und Bedrohungen der Vorstandsmitglieder reichen.
Inzwischen vergiftet Misstrauen und Angst die grüne Idylle der Kleingärtner. Für einen Zufall hält Borchardt die Häufung der Vorfälle nicht: „Hier will offensichtlich jemand ganz gezielt an meinem Stuhl sägen“, vermutet er. Dafür spräche auch, dass sowohl ihm, als auch Kassenwartin Martina Hops am Karfreitag damit gedroht wurde, die Lauben anzuzünden. „Mit diesen anonymen Schreiben sind wir sofort zur Lauenburger Polizei gegangen, aber da hat man uns trotz der Vorgeschichte überhaupt nicht ernst genommen“, beklagt sich Borchardt. Diesen Vorwurf will Hauptkommissar Ulf Clasen von der Polizeistation Lauenburg so nicht stehen lassen: „Gerade weil wir die Vorkommnisse innerhalb des Kleingärtnervereins so ernst nehmen, haben wir den Sachverhalt schon nach den ersten Ereignissen an die Kriminalpolizei in Geesthacht übergeben. Dort wird der Vorgang bearbeitet.“
Erst wenn die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sind, wird die Versicherung Schadensausgleich leisten. „Wir werden unser Vereinsheim auf jeden Fall wieder aufbauen“, versichert Borchardt. Hilfe hätte auch Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede versprochen.
Auch wenn jetzt immer ein bisschen Angst dabei ist, wenn er die Gartenpforte öffnet – eine Sache steht für den Vereinschef fest: „Ich werde die Flinte auf keinen Fall ins Korn werfen. Genau darauf hat es ja offensichtlich jemand abgesehen.“