Lauenburg. Die B5 zwischen Geesthacht und Lauenburg ist seit Mittwoch Sperrzone für Lkw, die schwerer sind als zwölf Tonnen. Doch die Trucker – vor allem die aus dem Ausland – ignorieren die Sperrschilder, die vor Ort und großräumig aufgestellt wurden.

Unaufhaltsam donnern die 40-Tonner über die für sie gesperrte Straße. „Die Schilder allein nützen nichts, jetzt brauchen wir eine massive Überwachung zur Einhaltung des Verbotes“, sagte Niclas Fischer vom Bürgeraktionsbündnis (BAB) gegen den Schwerlastverkehr in der Stadt. Gemeinsam mit Bürgermeister Harald Heuer und dessen Schnakenbeker Amtskollegen Christian Pehmöller hatte sich Fischer gestern am Dienstagmorgen an der Kreuzung der Bundesstraßen5 und 209 die Situation mit dem umstrittenen Schwerlastverkehr angeschaut. „Die Schilder werden offenbar noch nicht wirklich wahrgenommen, dabei kann man das Durchfahrtsverbot wirklich nicht übersehen“, so Heuer. Jedoch sind die Verkehrszeichen ausschließlich in deutscher Sprache gehalten.

„Mir würde schon reichen, wenn die Laster in Schnakenbek mit 50 Stundenkilometer fahren würden. Aber gerade wenn es dunkel ist, kennen die Fahrer keine Ortsschilder mehr“, berichtet Pehmöller. „Wenn man bei uns in den Häusern ist, kann man durch das Vibrieren der Fußböden die Laster zählen“, sagt er.

Nun kommt bereits der Ruf nach der Polizei, damit die Beamten das Fahrverbot zwischen der Hafenstraße (B209) in Lauenburg und dem Richtweg (B404) in Geesthacht überwachen. Leisten können die Beamten der sowohl in Geesthacht wie auch in Lauenburg nur knapp mit Personal besetzten Wachen nicht. „Da sind nur sporadische Kontrollen möglich“, heißt es von Seiten der Polizei. Und selbst wer verbotswidrig auf der B5 fährt und sich erwischen lässt, kommt glimpflich davon: 20 Euro kostet das Vergehen. Eine Strafe, die noch immer deutlich geringer ist als die Kosten der Lkw-Maut auf der Autobahn. So würden für einen durchschnittlichen Laster auf der offiziellen Autobahnroute zwischen Stillhorn an der A1 und Gudow/Zarrentin an der A24 etwa 110 Euro fällig werden.

„Die Situation ist unbefriedigend. Wir müssen jetzt unsere Bundespolitiker aus den Kreisen Lauenburg, Lüneburg und Ludwigslust an einen Tisch holen, damit denen das Problem noch einmal deutlich gemacht wird und sie auf Bundesebene in unserem Sinne einer großräumigen Sperrung über Ländergrenzen hinweg aktiv werden“, sagt Heuer.

Sondegenehmigung beantragen

„Es gibt noch viele Ungereimtheiten und Unsicherheiten“, erklärt Lauenburgs Bürgermeister Harald Heuer. „Vor allem für die Firmen in unserem Industriegebiet und deren Spediteure ist die Lage verzwickt“, so Heuer. Denn: Laster, deren Start- und Zielpunkt außerhalb eines 75 Kilometer weiten Radius liegen, dürfen die B5 nicht mehr befahren. Sie müssen deutliche Umwege in Kauf nehmen – oder Ausnahmegenehmigungen beim Fachdienst Straßenverkehr der Kreisverwaltung in Lanken beantragen. Die kostet 30 Euro Gebühr und ist für ein Fahrzeug fest zugeordnet und maximal für drei Jahre gültig. Danach muss sie verlängert werden.