Lauenburg. Wieder einmal stand der Bebauungsplan für das Famila-Areal zwischen Juliusburger Landstraße und Lütauer Chaussee auf der Tagesordnung des Bau- und Planungsausschusses.
Nach der öffentlichen Auslegung eines Änderungsentwurfes sollte am Montagabend über Anregungen von Bürgern und Behörden beraten werden. Grund für den geplanten Eingriff in das Dokument: Der Marktriese will auf der grünen Wiese seinen Standort erweitern und neue Warensortimente in das Angebot aufnehmen. Demnach sollen die bisher geltenden Sortimentsbeschränkungen für Bekleidung, Lederwaren, Sportbekleidung, aber auch Tiernahrung und Zoobedarf aufgehoben werden.
Ursprünglich dienten diese Einschränkungen dem Schutz der Innenstadt und ihrer Gewerbetreibenden. Zwar hatten sich Kritiker und besorgte Einzelhändler der Innenstadt in der Vergangenheit immer wieder dagegen ausgesprochen, trotzdem beschloss der Ausschuss noch Ende November vergangenen Jahres den Vorschlag der Verwaltung zur Lockerung der Sortimentsbeschränkung.
Jetzt gibt es in dieser Frage offenbar doch ein Umdenken. Bauamtsleiter Reinhard Nieberg stellte den Antrag, den Beschluss über die Beratung über Anregungen aus der öffentlichen Auslegung von der Tagesordnung zu nehmen. „Wir sollten erst den Amtsantritt des neuen Bürgermeisters abwarten“, so sein Vorschlag, der bei den Politiken ohne Diskussion auf offene Ohren stieß. Außerdem sei vorgesehen, ein neues Einzelhandelskonzept für die Stadt zu entwickeln und dabei könnten die Erweiterungspläne von Famila am Stadtrand nicht ausgeklammert werden.
Andreas Thiede, der sein Amt als Lauenburger Bürgermeister am 1. April antritt, freut sich darüber, dass ihn die politischen Entscheidungsträger schon jetzt mit ins Boot nehmen wollen, wenn es um Fragen der Innenstadtbelebung geht. „Auf diesem Gebiet habe ich in Schwarzenbek viele Erfahrungen sammeln können, die ich in meine Lauenburger Arbeit gern einbringen möchte“, so der künftige Bürgermeister. Die Einzelhandelsentwicklung stehe deshalb ganz oben auf seiner Prioritätenliste. „Man muss sich zwar nichts vormachen: Kleine Ladengeschäfte mit gutem Warenmix bringen nicht das Gros der Gewerbesteuer in die Stadtkasse, aber eine lebendige Innenstadt wirkt auf potenzielle Investoren wie ein Magnet“, so Thiedes Überzeugung. Schon jetzt nutze er daher jede Möglichkeit, bei Gewerbetreibenden für Lauenburg zu werben. Und noch etwas sagt er: „Ich kann es kaum erwarten, endlich mit der Arbeit anzufangen.“