Lauenburg. “Es geht in die richtige Richtung“, urteilt Heike Maurer über das von ihr betreute Leerstandsmanagement “Freiraum“ zur Belebung der Innenstadt.

Die Politik scheint diese Meinung nach einem halben Jahr Aktivität der Immobilienmaklerin zu teilen. Am liebsten hätte der Bau- und Planungsausschuss schon am Montagabend die Fortsetzung der finanziellen Beteiligung der Stadt am Projekt beschlossen, man respektierte jedoch den Wunsch des SPD-Fraktionsvorsitzenden Bernd Dittmer, der sich vor einer Entscheidung noch einmal "vor Ort" im Maurer-Büro über die Fortschritte der Arbeit informieren möchte. Kritik an diesem Wunsch kam von CDU-Stadtvertreter Christian Stockfisch: "Dafür war Zeit genug. Was hier geboten wird, ist Fundmental-Opposition." Der Beschluss soll jetzt in der Januar-Sitzung gefasst werden.

Vom jährlichen 5000-Euro-Zuschuss der Stadt ist "Freiraum" abhängig. Denn die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFL) des Kreises, die neben der Raiffeisenbank und der Wirtschaftlichen Vereinigung Lauenburg die Hälfte der Gesamtkoten trägt und damit Hauptfinanzier des Vorhabens ist, hat ihr weiteres Engagement an die Beteiligung der Stadt geknüpft: "Tut sie es nicht, sind wir auch raus", sagt WFL-Geschäftsführer Werner Hesse.

Auch wenn im direkten Innenstadtbereich mit der Vermittlung von leer stehenden Praxisräumen an einen Heilpraktiker und Verkaufsgesprächen über Häuser am Büchener Weg und an der Grünstraße noch kein durchschlagender Erfolg erzielt werden konnte, sieht Heike Maurer einen Silberstreif am Horizont: "Wichtig war es in der Anfangszeit, Überzeugungsarbeit zu leisten und das Vertrauen der Besitzer zu erlangen. Inzwischen sind einige bereit, die Mietpreise für Existenzgründer zu senken." Hilfreich sei auch die Freischaltung des Internet-Auftritts www.freiraum-lauenburg.de gewesen, in der bisher die Hälfte der gut 40 Leerstände aufgelistet sei: "Allein in dieser Woche hatte ich drei Anfragen für die ehemalig Meierei am Büchener Weg."

Bei der Politik scheinen die Bemühungen auf Wohlwollen zu stoßen: "Es ist besser, wenn die Vermarktung der Leerstände in privater Hand ist. Dann kann man auf Augenhöhe verhandeln", sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Wilhelm Bischoff. Moderate Töne gab es auch von seinem Kollegen Niclas Fischer (Bündnisgrüne), einst vehementen Kritiker des Leerstandsmanagements durch Heike Maurer: "Es gibt zarte Erfolge zu vermelden. Und weil dieses Netzwerk ein schwieriger Bereich ist, für den man Zeit braucht, plädiere ich für Verlängerung." Ähnlich sah es Stadtvertreter Kai Fabian Steffens (CDU): "Man muss die Langfristigkeit sehen und am Ball bleiben. Der Erfolg wird kommen."