Politiker sind sich meist einig darin, die Politikverdrossenheit der Bürger zu beklagen. Das ist in der großen Bundespolitik nicht anders, als im Städtchen Lauenburg. Ursachenforscher hätten sich am Montagabend mal zwischen die verärgerten Zuschauer sollen, die eigentlich die Debatte um die vorzeitige Baumrodung verfolgen wollten. Aber: Sie waren unerwünscht und wurden nach Hause geschickt. Das ist völlig unverständlich, haben doch Verwaltung und Politik wieder einmal die Chance vertan, die Bürger mit ins Boot zu nehmen. Das Argument gegen eine öffentliche Abstimmung ist fadenscheinig. Vielleicht hätten die Lauenburger ja sogar verstanden, warum die Bäume jetzt gerodet werden müssen. Wahrscheinlich hätten sie aber auch gern gewusst, wie sich die von ihnen gewählten Stadtvertreter in dieser Frage positionieren und schließlich abstimmen. Aber es drängt sich der Eindruck auf, genau das war mehrheitlich von den Kommunalpolitikern nicht gewollt.