Schwarzenbek. Ein 33-Jähriger soll zunächst auf offener Straße und anschließend aus einem Fenster geschossen haben. Einsatz an der Hamburger Straße.
Schüsse im Zentrum von Schwarzenbek haben das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei auf den Plan gerufen. Zeugen hatten zuvor Schüsse auf offener Straße und aus einem Mehrfamilienhaus gehört. Die speziell ausgebildeten und gut ausgerüsteten Beamten stürmten in der Nacht zu Dienstag eine Wohnung an der Hamburger Straße.
Dort nahm das SEK einen Schwarzenbeker fest, der im Verdacht steht, auf der Straße und aus dem Dachfenster seiner Wohnung geschossen zu haben – vermutlich mit einer Schreckschusswaffe. Angetrunken war der 33-Jährige anscheinend nicht, aber die Beamten stellten Betäubungsmittel in seiner Wohnung sicher. Nach Angaben der Polizei war der Mann bislang nicht auffällig gewesen.
SEK sichert Gebäude ab – Gefahr für die Anwohner bestand offenbar nicht
Der Einsatz begann am Montag, 15. Mai, gegen 21.20 Uhr. Zeugen verständigten die Polizei über Notruf, weil sie Schüsse auf der Hamburger Straße gehört hatten. Wenig später knallte es auch aus einem offenen Fenster einer Dachgeschosswohnung. „Die Beamten gingen auf Nummer Sicher und forderten das SEK an. Das geschieht zur Eigensicherung“, erläutert Polizeisprecherin Sandra Kilian.
Die örtlichen Polizisten kamen zum Einsatzort und lokalisierten das offene Dachfenster in einem Mehrfamilienhaus als Aufenthaltsort des mutmaßlich Schützen. Dann sicherten sie den Einsatzort ab und warteten auf die Spezialeinsatzkräfte. Das SEK übernahm wenig später und sicherte den Flur vor der Wohnung. „Es war ruhig, es bestand keine Gefahr für die anderen Bewohner des Hauses. Deshalb gab es auch keinen Anlass zur Evakuierung“, ergänzt Sandra Kilian.
Schütze lässt sich in Wohnung widerstandslos festnehmen
Das SEK wartete auf grünes Licht seitens der Staatsanwaltschaft, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Da keine weiteren Schüsse gefallen waren, bedurfte es einer Anordnung des Staatsanwalts, um in die Wohnung einzudringen. Um 1.10 Uhr betraten die Beamten die Wohnung. Offenbar mussten sie die Tür nicht aufbrechen. Denn es wurde nach dem Einsatz kein Tischler angefordert, um die Wohnung zu sichern.
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Der Mann ließ sich offenbar widerstandslos festnehmen. „Bei dem Einsatz wurde niemand verletzt. Zu den Hintergründen, die das Handeln des 33-Jährigen nachvollziehbar machen, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Erkenntnisse“, sagt Jens Buscher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck. Unklar ist bislang auch, ob der Mann Drogen konsumiert hat.
„Das müssen die weiteren Ermittlungen und Untersuchungen ergeben“, so Sandra Kilian. Denn bei der Durchsuchung wurden neben einer Schreckschusspistole mitsamt der dazugehörigen Munition auch Drogen gefunden. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurde der Tatverdächtige vor Ort entlassen.