Geesthacht. Der schwach radioaktiver Stahl aus Krümmel wird nun verschifft. Wo das Material hinkommt und was damit passiert.
Erstmals seit sechs Jahren hat wieder ein Güterzug das Atomkraftwerk Krümmel verlassen. Die rote Diesellok zog zwei Anhänger mit insgesamt vier Containern hinter sich her. In diesen befanden sich 60 Tonnen Stahl aus dem KernkraftwerkKrümmel bei Geesthacht, unter anderem Teile der alten Turbine. Das nur schwach radioaktiv belastete Material ist auf dem Weg zur Verschiffung in die USA. „Alle Grenzwerte sind eingehalten“, sagte Vattenfall-Sprecherin Barbara Meyer-Bukow. In den Vereinigten Staaten wird der Stahl im kerntechnischen Bereich weitergenutzt.
Der einstmals größte Siedewasserreaktor der Welt in Krümmel steht seit 2011 still. Betreiber Vattenfall hat bereits 2015 den Rückbau beantragt, wartet aber noch auf die Genehmigung der Landesregierung in Kiel. Diese hat Anfang des Jahres die zweite Jahreshälfte 2023 als Datum in Aussicht gestellt. Von da an sind rund 15 Jahren für den kompletten Rückbau veranschlagt. Die Vorarbeiten dafür laufen längst. Und dazu gehörte nun auch dieser erste Zugtransport seit 2017.