Grünhof. Nach Pleiten, Pech und Pannen beim Bürgerverein Grünhof-Tesperhude hat „Butsche“ Vierkant vorgesorgt – mit der Bänder-Taktik...

Die Steine, die Alfred „Butsche“ Vierkant vom Herzen purzelten, als der Maibaum – dieses Mal fast ohne Missgeschick – von einem Traktor in die Senkrechte gebracht wurde, hätte man wohl bis auf die andere Elbseite hören können. Seit 17 Jahren feiert der Bürgerverein Grünhof-Tesperhude den 1. Mai mit der Aufstellung eines kranzgeschmückten Frühlingsboten. Und ganz ohne Malheur ging es eigentlich nie zu, was die Anspannung beim Baumbeauftragten erklärte.

Im Jahr 2009 war der Baum beim Aufstellen in der Mitte durchgebrochen. Im darauffolgenden Jahr machte die Manschette, mit der der Baum repariert wurde, schlapp, und auch die Douglasie, die 2011 vom Revierförster aus Krukow gestellt wurde, hielt nicht lange durch.

Maibaumfest: Warum der neue Baumbeauftragte schwitzte

Im vergangenen Jahr war dann das Seil, mit dem der Kranz an die Baumspitze gezogen werden sollte, zu kurz. Damit sich das nicht wiederholte, hatte „Butsche“ Vierkant fast einen Kilometer Bänder gekauft. An der Spitze und am Kranz flattern bunte Bänder im Wind. „Ich habe acht verschiedene Farben verwendet, pro Rolle waren 110 Meter Band drauf, insgesamt habe ich also 880 Meter Band bestellt“, sagte Vierkant, der das Amt des „Baumbeauftragter“ von Horst Baumbach übernommen hat.

Dieses Mal lief endlich fast alles glatt. Die Bänder, die den Kranz halten, verhedderten sich beim Hochziehen des Gebindes ein wenig, sodass der Kranz erst einige Male hoch und runtergezogen wurde, bis alles dort saß, wo es hingehörte. „Ich habe ganz schön gezittert, ob alles gut geht“, berichtet „Butsche“ Vierkant.

Das gute Wetter spielte den Ehrenamtlern übrigen in die Karten. Rund 550 Menschen feierten am Steinberg. Kinder „liefen“ in Wasserbällen über den Dorfteich oder produzierten Seifenblasen im XXL-Format. Das Duo Jamiti spielte Musik. Einziger Wermutstropfen: Die angekündigten Boote des Modellbauclubs Geesthacht konnten nicht ins Wasser gelassen werden, da die Stadt versäumt hatte, den Uferbereich vom Schilf zu befreien.