Geesthacht. Für die Veranstaltung von St. Salvatoris, „Omas gegen Rechts“ und der Stadt Geesthacht wird die Kapelle aus dem Dornröschenschlaf geholt.
Der 8. Mai ist der Tag zur Befreiung vom Nationalsozialismus. Aus seiner nordrhein-westfälischen Heimat ist es Andreas Seifert, der neue Gemeindepädagoge der St. Salvatoris-Kirche, gewohnt, dass es dazu zahlreiche Gedenkveranstaltungen gibt und war ganz erstaunt, dass dies in Geesthacht nicht üblich war – bis jetzt. „Sag Nein“, lautet das Motto einer gemeinsamen Veranstaltung, die Seifert in Kooperation mit der Stadt und den „Omas gegen Rechts“ auf die Beine gestellt hat.
Dafür wird die unter Denkmalschutz stehende Kapelle des Alten Friedhofs (Berliner Straße, Ecke Rosenblöcken) am Montag, 8. Mai, aus dem Dornröschenschlaf geholt. Um 19 Uhr beginnt die generationenübergreifende Gedenkfeier, zu der alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Geesthacht eingeladen sind, um ein Zeichen gegen alle menschenfeindlichen, diskriminierenden und antidemokratischen Tendenzen in unserer Gesellschaft zu setzen.
Gedenken am 8. Mai, dem Tag der Befreiung
Seifert hat ein Programm mit seinen Konfirmanden vorbereitet, auch die „Omas gegen Rechts“ haben einen Beitrag erstellt. Seifert ist auch persönlich von dem Thema betroffen. „Mein Mann ist Jude aus Israel. Sein Großvater war im Konzentrationslager Auschwitz“, sagt er. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes in der Kapelle des Alten Friedhofs wird um vorherige Anmeldung per E-Mail an a.seifert@kirche-geesthacht.de gebeten.
Der Alte Friedhof in Geesthacht verlor nach Eröffnung des Waldfriedhofes 1943 immer mehr an Bedeutung. Beerdigungen finden hier schon lange nicht mehr statt. Seit 1996 steht die gesamte Anlage unter Denkmalschutz. Die Kapelle wurde 1998 renoviert, um sie als Ausstellungsstätte mit Gedenkcharakter nutzen zu können. Zu einer regelmäßigen Nutzung ist es bislang aber nicht gekommen. Das soll sich künftig ändern.