Geesthacht. Jugend forscht war zum 14. Mal zu Gast auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums. Schulen aus Geesthacht machten sich erneut rar.
Riesige Plastikmodelle von Molekülen liegen auf den Tischen neben Mikroskopen, in einer Ecke zwischen zwei Tafeln kauern ausgestopfte Bussarde und Waldohreulen – und an Standnummer CHE 6 blüht „Jugend forscht“ im Geesthachter Innovations- und Technologiezentrum (GITZ) sogar so richtig auf. „Wie bleiben Schnittblumen länger haltbar?“, haben sich Albulena Jahiri (17), Kristina Sprink (17) und Dalal Sayer Khalat (18) von der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn in Bad Oldesloe gefragt. Ein Thema, so richtig aus dem Leben gegriffen.
Jugend forscht zum 14. Mal im Helmholtz-Zentrum Hereon
Die drei jungen Frauen wirken mit ihrem Stand aber eher exotisch auf dem Regionalwettbewerb Schleswig-Holstein vonJugend forscht zum 14. Mal auf dem Gelände der Hemholtz-Zentrums Hereon. Insgesamt dominiert die Technik. Für die „Untersuchung verschiedener Oberflächen anhand von Kontaktwinkelmessungen“ etwa gewinnt Souleiman El Azouzi von der Humboldt-Schule Kiel einen ersten Preis. Dafür gibt es 75 Euro von der Max-Planck-Gesellschaft und einen Sonderpreis Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung (60 Euro) von der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung. Die „Simulation einer Wasserrakete“ beschert Justus Jaguttis (16) von der Stiftung Louisenlund ebenso einen 1. Preis (75 Euro von der Max-Planck-Gesellschaft) wie Jasper Mau von der Heinrich-Heine-Schule Heikendorf zur Frage „Energieeffizienzsteigerung bei Drohnen noch möglich?“ (75 Euro vom Verein Deutscher Ingenieure).
Immerhin gehen auch die Schnittblumen nicht leer aus. Es gibt einen 3. Preis und 45 Euro aus dem Fonds der Chemischen Industrie. Aufgereiht in Wasservasen stehen zwölf gelbe Rosen und rote Gerbera, darunter zeigen Schildchen, was mit dem Blumenwasser gemacht wurde. Eine Tabelle im Hintergrund erläutert die Ergebnisse. Das Trio experimentiert mit der Hinzugabe von oft zu hörenden Tipps wie Kupfermünzen und Zitronensaft, aber auch mit Limonade, schwarzem Tee, Essig und Schmerztabletten, messen jeweils pH-, Nitrit und Nitrat-Wert des Wassers. Der fachmännische Rat aus Floristenkreisen bringt das beste Ergebnis. „Das Wasser täglich wechseln und ein kleines Stückchen vom Stengel abschneiden“, sagt Albulena Jahiri. Ganz schlecht sind ihrer Tabelle nach Essig und Tablette.
Das Trio hat etwa 50 Blumen für die Experimente benötigt, die Unkosten hat die Schule übernommen. „Es gibt einen Sponsorenpool, der auf Antrag auch größere Anschaffungen übernimmt“, berichtet Christine Germer von der Wettbewerbsleitung. Etwa, wenn Messgeräte für das Forschen fehlen. „Bis zu 300 Euro sind kein Thema“. Allerdings müsse anschließend am Wettbewerb teilgenommen werden, um Missbrauch auszuschließen.
Jury-Mitglied von der BvS will sich dafür stark machen, dass ihre Schule teilnimmt
Insgesamt ringen 67 Schüler und Jugendliche von 11 bis 18 Jahren am Freitag, 17. Februar, in 34 Projekten in den Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik und Technik um die besten Plätze, bewertet von einer Fachjury. Die Erstplatzierten qualifizieren sich für den Landeswettbewerb, der am 15. März an der Technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ausgetragen wird. Das Bundesfinale findet vom 18. bis 21. Mai in Bremen statt.
Schulen aus Geesthacht und dem Umland machten sich erneut rar. Immerhin war mit Johanna Unterberg eine Chemielehrerin von der Bertha-von-Suttner-Schule in der Jury vertreten. Sie will an ihrem Institut nun dafür werben, vielleicht schon im nächsten Jahr mit einem Schülerprojekt dabeizusein.
Bierernst geht es trotz des Wettkampfcharakters nicht zu. Viele der jungen Forscher nehmen ihre Projekte zwar wichtig, aber Spaß muss trotzdem sein. Es wird gescherzt und gelacht. „Es geht um unnützes Wissen“, sagt ein Mädchen, als es nach dem Nutzwert ihrer Forschung gefragt wird.