Geesthacht. Diskussionen um die Umgehungsstraße Geesthacht reißen nicht ab. Liberale bezeichnen Vorschlag der Grünen als unsinnig.

Nachdem der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt hatte, dass das seit 2018 laufende Planfeststellungsverfahren zur Ortsumgehung von Geesthacht nach erneuten Einwänden in eine weitere Runde geht, haben die Diskussionen über die Umgehungsstraße erneut Fahrt aufgenommen. Auch die FDP hat sich zu Wort gemeldet und reagiert damit auf die abermalige Forderung der Grünen, den Fahrendorfer Weg am Heidbergring als Alternative zur Umgehung auszubauen.

„Um die Stadt Geesthacht vom Durchgangsverkehr zu entlasten, ist es falsch, nur auf die Bahn und den Radverkehr zu setzen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Rüdiger Tonn. Die FDP sei nicht grundsätzlich gegen den Bahnanschluss, aber hält ihn nur in Verbindung mit der Ortsumgehung für sinnvoll. Tonn verweist auf die entstandenen Baugebiete entlang der Strecke in Geesthacht, Escheburg, Börnsen und Bergedorf.

FDP erinnert an endlose Vorgeschichte

„Die Bürger haben sich im Vertrauen auf die damaligen Versprechen auf die endgültige Stilllegung verlassen“, so der FDP-Kommunalpolitiker. Die erneute Grünen-Forderung nach dem Ausbau des Fahrendorfer Wegs, die für sich in der Vergangenheit trotz mehrerer Anläufe in Geesthacht keine Mehrheit gefunden hatte, sei derweil unsinnig.

Rüdiger Tonn, ein Urgestein der städtischen Lokalpolitik, erinnerte derweil noch einmal daran, dass sich die Ratsversammlung bereits seit rund 40 Jahren mit dem Thema Umgehungsstraße befasst. „Als die Autobahn 24 nach Berlin im November 1982 fertig war, beschloss das Parlament damals, auf die Ortsumgehung zu verzichten.

Die Politik war der Überzeugung, dass sich der Verkehr von der B5 auf die A24 verlagert“, so Tonn. Nach der Grenzöffnung 1990 erfolgte ein Umdenken. Und 2005 habe der ehemalige Bürgermeister Ingo Fokken gesagte, dass nur noch letzte Kartierungsarbeiten anstünden. „Welch ein Irrtum“, sagt Tonn.