Geesthacht. Nach 25 Jahren übergibt Landwirt Peter Buhk aus Geesthacht den Landhof. Welche Kette einzieht – und was aus dem Spargelverkauf wird.
An das Wetter vom 7. März 1998 erinnert sich Peter Buhk noch genau. „Es war sehr kalt und hat viel geregnet“, sagt der Landwirt aus Geesthacht. Er weiß das noch so gut, weil es für ihn ein bedeutender Tag war. An diesem Datum eröffnete er zusammen mit seiner damaligen Frau den Landhof Buhk auf seinem Hof im Ortsteil Besenhorst.
Sie wagten diesen Schritt, um ihre Erzeugnisse besser vermarkten zu können. Ihre anfängliche Skepsis, ob die Kunden das neue Angebot auch annehmen würden, erwies sich bald als unbegründet. „Wir haben damals Freiland-Stiefmütterchen verkauft. Die gingen weg wie geschnitten Brot“, sagt der Landwirt.
Ein Vierteljahrhundert später gibt es den Landhof Buhk immer noch. Aber nicht mehr lange. Peter Buhk übergibt sein Geschäft in neue Hände. Vom Freitag, 20. Januar, bis zum 18. Februar steigt der Abverkauf mit deutlichen Rabatten im letzten Haus vor dem Ortsausgang in Richtung Hamburg (Besenhorst 34). Zwei Wochen später, am Sonnabend, 4. März, geht es an gleicher Stelle weiter. Dann eröffnet dort mit einer Feier fast auf den Tag genau 25 Jahre später eine Kiebitzmarkt-Filiale – ein Fachmarkt für Haus, Tier und Garten.
Hofladen in Geesthacht schließt – große Ladenkette übernimmt
Die Franchisekette betreibt in ganz Deutschland 138 Läden. Einer der Partner ist die Rudolf Peters Landhandel GmbH aus Roydorf bei Winsen/Luhe. Diese betreibt bereits Kiebitzmärkte in Büchen in der Pötrauer Mühle sowie in Marschacht, Winsen, Lüneburg und Buchholz. Das Geschäft in Geesthacht ist Nummer sechs. Peters pachtet das Gebäude von Buhk.
„Wir haben festgestellt, dass nicht alle Kunden über die Elbe nach Marschacht kommen. Deshalb ist es für uns ein idealer Standort“, sagt Jutta Beer, Bereichsleiterin beim Rudolf Peters Landhandel. Und Karsten Pötschke aus der Kiebitz-Zentrale ergänzt: „Wir verstehen uns als regionale Nahversorger und verkaufen regionale Produkte.“
Eier, Wurst, Säfte, dazu Tiernahrung und Gartenzubehör wie Dünger oder Saat – die Angebotspalette bleibt ähnlich. „Aber wir werden das Sortiment erweitern, etwa mehr verschiedene Arten Futter anbieten“, sagt Jutta Beer. Insgesamt werden 3000 unterschiedliche Artikel angeboten. „Die kleine Verkaufsfläche ist für uns dabei eine Herausforderung“, gesteht Karsten Pötschke. Normalerweise haben Kiebitzmärkte Verkaufsflächen von 600 Quadratmetern aufwärts. Der Landhof Buhk hat 200 Quadratmeter plus 300 Quadratmeter Lager.
Öffnungszeiten und Sortiment werden erweitert
Die Öffnungszeiten werden nach der Geschäftsübergabe um eine Stunde erweitert. Künftig ist montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und sonnabends von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Die Leitung in Geesthacht übernimmt Andrea Brauer. Klar ist: Buhks Angestellte Adriana Wozniak wird übernommen, für eine zweite Mitarbeiterin wird eine Lösung gesucht. Künftig wird es auch einen Lieferservice (außer für Lebensmittel) geben, etwa bei größeren Bestellung von Erde oder Dünger.
Peter Buhk, inzwischen 63 Jahre alt, hatte sich seit einigen Jahren noch einem geeigneten Nachfolger für sein Geschäft umgeschaut, nachdem seine Kinder nicht wollten. So kam er auf Rudolf Peters und die Kiebitzmärkte. „Der Hintergrund als Familienunternehmen stimmt, und in unseren Gesprächen passte es auch menschlich“, berichtet Jutta Beer von der Kontaktaufnahme. Der Rudolf Peter Landhandel produziert selbst keine Lebensmittel, arbeitet aber mit regionalen Erzeugern zusammen.
Spargel verkauft Peter Buhk weiter selbst
Einer davon wird Peter Buhk. „Als Landwirt mache ich noch ein paar Jahre weiter. Meine Eier werden im Kiebitz-Markt verkauft“, kündigt Buhk an, der 45 Hektar bewirtschaftet. Auf sechs davon baut er Spargel an. Und was passiert mit diesem und mit seinen Erdbeeren? „Die verkaufe ich weiter selbst, so etwa ab Mitte April bis Ende Juni – aus einer Verkaufshütte vor dem neuen Kiebitzmarkt heraus“, betont er. Dieser Deal wäre wohl nicht möglich gewesen, wenn die Chemie mit den Nachfolgern nicht gestimmt hätte.
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Zunächst aber steigt vom 20. Januar bis zum 18. Februar der Abverkauf seiner Ware. „Es gibt zwischen 30 und 50 Prozent Rabatt – außer auf Tiernahrung und Lebensmittel“, sagt Peter Buhk. Wehmut kommt – noch nicht – auf. „Es war der richtige Schritt.“