Kreis Herzogtum Lauenburg. Wie das Land arbeiten auch die Kommunen an Energiesparkonzepten. Welche Pläne bis jetzt bekannt sind.
Maria-Magdalenen-Kirche, Schloss und Schlossturm – abends angestrahlt, gehören diese Gebäude in Lauenburg zu den beliebtesten Fotomotiven in der Stadt. „Das werden wir uns jetzt nicht mehr leisten“, kündigt Lauenburgs Bauamtsleiter Reinhard Nieberg an. Schleswig-Holstein hat angesichts der drohenden Gaskrise am Dienstag seinen Energiesparplan für die Landesliegenschaften vorgestellt (wir berichteten). Auch in den Rathäusern im Herzogtum wird an entsprechenden Konzepten gearbeitet.
Keine Festbeleuchtung mehr also in Lauenburg. Die Mitarbeiter im Rathaus werden sich künftig eine Strickjacke mitbringen, denn die Raumtemperatur in den Büros soll deutlich abgesenkt werden, wenn es Winter wird. Beim Thema Straßenbeleuchtung gibt es großes Einsparpotenzial. Bisher sind im Wesentlichen nur die Laternen entlang der Hauptstraßen mit energiesparender LED-Technik ausgestattet worden. „Da werden wir jetzt einen Zacken zulegen“, sagt Nieberg. Außerdem prüft die Stadt derzeit, welchen Spareffekt es hat, die Straßenbeleuchtung abends etwas später zu aktivieren und morgens früher auszuschalten. Die Pläne wurden jetzt im Bau- und Planungsausschuss vorgestellt und von der Politik gebilligt.
Gaskrise: Schwarzenbeks Konzept ist noch geheim
Wo Schwarzenbek den Rotstift ansetzt, muss die Politik noch entscheiden. Bürgermeister Norbert Lütjens hatte bereits angekündigt, dass die Heizungen in allen öffentlichen Gebäuden – vom Rathaus über die Schulen bis hin zu den Turnhallen – heruntergedreht werden sollen. Außerdem sollen die Mitarbeiter mehr Homeoffice machen. Angestrahlt werden bislang Amtsrichterhaus und St. Franziskus-Kirche. Ob das so bleibt, ist fraglich.
Gaskrise: Schleswig-Holstein führt strenge Energiesparregeln ein
Der Bürgermeister ist noch im Urlaub. In der Zwischenzeit hat aber die Klimaschutzbeauftragte Nina Reimers ein offenbar sehr umfassendes Konzept für Einsparungen erarbeitet. Allerdings wird es erstmals dem Bauausschuss am Donnerstag, 18. August, vorgelegt. Dann müssen die Politiker beraten, wo ihre Prioritäten liegen oder ob sie sogar noch nachschärfen wollen. Über die Inhalte des Papiers herrscht bis dahin Stillschweigen.
Gaskrise: „Heizen nach draußen“ an den Schulen ist ein großes Problem
In Geesthacht ist bei der Stadtverwaltung eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Bürgermeister Olaf Schulze eingerichtet worden. Hier soll auch das Problem des „Heizens für draußen“ wegen des Corona-Lüftens an den Schulen besprochen werden, wenn es kalt wird. Eine Klimaanlage im Rathaus ist nicht im Einsatz, und Warmwasser gibt es bereits seit Jahren nicht mehr. Alle Büros sind mit LED-Lampen ausgestattet, die beim Verlassen ausgeschaltet werden. Eine engeres Zusammenrücken der Mitarbeiter auf weniger Fläche, wie es das Land plant, ist nicht möglich, da die Stadt anders als das Land nicht auf so viele Immobilien zurückgreifen kann.
Die Beleuchtungen der Notausgänge, die nur wenig Energie benötigen, müssen an bleiben, „ansonsten ist das Rathaus dunkel“, sagt Sprecher Torben Heuer. Die Beleuchtung repräsentativer Gebäude wird ausgeschaltet oder zumindest reduziert. Heuer: „Das Energieeinsparen war bereits in den vergangenen Jahres ein großes Thema. So sind von den 4487 Straßenlaternen bereits 3629 auf sparsame LED-Technik umgerüstet.“