Geesthacht. Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht benötigt Exponate für eine Ausstellung im Krügerschen Haus. Wer kann dabei helfen?
Postkarten trafen um das Jahr 1900 herum den Nerv der Zeit und dienten dem Bedürfnis nach einfachem und raschem Informationsaustausch. Sie waren derart beliebt, dass es sogar Postkarten von Vereinen gab. Eine solche vom Geesthachter Turnverein Gut Heil mit der abgebildeten Turnerriege schickte ein gewisser Peter im Jahr 1902 seiner Schwester Paula. Inhalt: Neben der Frage nach ihrem gesundheitlichen Befinden und Grüßen an die Schwiegereltern hoffte er, dass sie es ihm nicht übel nehme, dass er nicht eher geschrieben habe.
Die Karte stammt aus dem Fundus des Heimatbunds und Geschichtsvereins Geesthacht und wird Teil einer Ausstellung in Kooperation mit dem Stadtarchiv, die im August im Krügerschen Haus gezeigt wird. Titel der Ausstellung: „Vereinsleben im Wandel der Zeit. Vereine und Verbände um 1900 in Geesthacht“.
Heimatbund und Geschichtsverein sucht Exponate für die Ausstellung in Geesthacht
Dafür ist Helmut Knust, der Vorsitzende des Heimatbunds und Geschichtsvereins, noch auf der Suche nach Vereinsnadeln, Fahnen, Protokollbüchern oder Zeitungsausschnitten aus der betroffenen Zeit. Wer entsprechende Exponate besitzt, möge sich bei ihm melden unter Telefon 04152/7 49 76.
„Die Einführung der Versammlungsfreiheit im 19. Jahrhundert und mehr Freizeit für die arbeitende Bevölkerung führten dazu, dass Vereine gegründet wurden. Sie bildeten nach 1880 wichtige Zentren des gesellschaftlichen Lebens in der aufstrebenden Elbgemeinde Geesthacht“, sagt Helmut Knust.
Liedertafel ist der älteste Verein der Elbestadt
Der älteste Verein der Stadt ist die Geesthachter Liedertafel von 1862. Der Schützenverein gründete sich 1895. Der Bund für Vogelschutz stammt aus dem Jahr 1899 und ist ein Vorläufer des heutigen Nabu. Zudem wurde zwischen bürgerlichen Vereinen und Arbeitervereinen unterschieden.
So gab es etwa mal zwei Rudervereine: die Rudergruppe Geesthacht von 1912 und den Arbeiter-Ruderverein von 1919. Fußball wurde erstmals 1909 vom Sportklub Geesthacht gespielt. Der erste Fußballplatz entstand am Hechtholz. Zum Vereinswesen gehören aber auch Hobbyvereine wie Kleingärtner oder Philatelisten sowie parteipolitische Vereinigungen.
Zum Beginn der Ausstellung hält Helmut Knust am 4. August einen Vortrag im Krügerschen Haus. Anmeldungen dafür unter der oben angegebenen Telefonnummer.