Geesthacht. Eine Jury wählt Projekt aus, das sich Geesthacht zwölf Millionen Euro kosten ließ. Was den Bau so einzigartig macht.

Schulleiter Kai Nerger geriet ins Schwärmen, als die Stadt Geesthacht den Erweiterungsbau im März 2021 offiziell an die Ber­tha-von-Suttner-Schule (BvS) übergab. Ihn erinnerte er an die Bauten des früheren Hamburger Oberbaudirektors Fritz Schumacher (1869-1947), der unterem anderem die Hochschule für Bildende Künste entwarf.

Nerger, der seit Dezember aus gesundheitlichen Gründen ausfällt, versteht offenbar etwas von Architektur. Denn auch eine Jury der schleswig-holsteinischen Architekten- und Ingenieurkammer hält das Objekt, das sich Geesthacht zwölf Millionen Euro kosten ließ, für einen herausragenden Bau des Landes. Das unabhängige Gremium wählte aus 40 Einreichungen 28 Projekte für das Programm des „Tag der Architektur und Ingenieurkunst“ aus, der an diesem Wochenende (11./12. Juni) steigt.

Beim Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst kann der Bau besichtigt werden

Der BvS-Erweiterungsbau kann am Sonntag, 12. Juni, bei zwei Führungen besichtigt werden. Zwei Mitarbeiter des ausführenden Büros Trapez-Architektur und die stellvertretende Schulleiterin Karen Osnabrügge führen um 11 und 13 Uhr durchs Gebäude der Gemeinschaftsschule mit Oberstufe am Dösselbuschberg 40.

Herzstück des Baus und ausschlaggebend für die Auswahl ins Architekturkunst-Programm ist die offen gestaltete Bibliothek, die über drei Ebenen führt.

Verglasung bricht Metallfassade auf, verbindet außen und innen

In der Katalogbeschreibung des Architektur-Tages heißt es über die Aula: „Sie dient als Selbstlernzentrum mit Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen, Rückzugsorten und als Veranstaltungsraum. Die raumhohe Verglasung folgt den Ebenen und dem ansteigenden Verlauf des Außengeländes. Sie bricht die Metallfassade großzügig auf und verbindet innen und außen.“

Zum Konzept des Baus gehört auch, dass pro Geschoss jeweils ein Jahrgang Klassenräume und Flure als eine zusammenhängende Lernfläche nutzt. Wert gelegt wurde auf die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen. So sind ein Großteil der Außenwände aus Holztafel-Elementen. Auch Dämmung, Fenster und Boden sind aus Holz. Auf dem Dach erzeugt eine Fotovoltaik-Anlage Strom, auf dem Verwaltungsbereich ist ein kleines Gründach.

Bürgermeister Schulze ist stolz, dass die Schule ausgewählt wurde

„Es hat sich gelohnt, dass wir in die Schule investiert haben. Sie kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen“, sagt Bürgermeister Olaf Schulze, der stolz ist, dass die BvS ausgewählt wurde.