Es wird ein Schützenfest geben – wegen des Ukraine-Krieges nur in gedämpfter Version. Auf der To-do-Liste steht aber noch mehr.

Geesthacht. Als Carsten Engelbrecht im Juni 2019 zum sechsten Mal Schützenkönig wurde, bedeutete das einen Rekord. Das hatte noch niemand vor ihm geschafft, und die Schützengesellschaft Geesthacht besteht seit 127 Jahren. Mittlerweile ist es der „Jubilar“, so der Beiname, immer noch – ohne den Finger dafür am Abzug krumm gemacht zu haben. Das gab es auch noch nie. 2020 und 2021 fielen die Schützenfeste coronabedingt aus. Geschadet in Sachen Mitgliederentwicklung hat die Pause der Schützengesellschaft nicht. Ende 2021 lag der Stand noch bei 130 Schießsportlern, nun sind es 160.

Doppeltes Schützenfest: Auch die Kreisschützen feiern mit

Vom Freitag, 10. Juni, bis Sonntag, 12. Juni, soll nun wieder Schützenfest sein in Geesthacht, und das gleich doppelt, denn die Kreisschützen feiern mit. Der Festausschuss hatte sich die Entscheidung für die Ausrichtung nicht leicht gemacht – aus moralischen Gründen wegen des Krieges in der Ukraine.

Und so wird das Schützenfest 2022 in einer gedämpften Version über die Bühne gehen. Der große Zapfenstreich fällt aus, ebenso das Böllern während des Ummarsches. Auf der Kippe stehen auch Salutschüsse. „Ich glaube nicht, dass wir schießen werden, wir haben aber die Option“, sagt Carsten Engelbrecht. Verboten wäre es nicht.

Der Auftakt ist am Freitag um 19 Uhr in der Buntenskamphalle, zunächst intern. Um 20.30 Uhr steht als feierlicher Höhepunkt die Weihe der Fahne des Schützenkreises Sachsenwald an, der bisher keine hatte. Ab 20.30 Uhr ist der Abend für alle offen.

Bürgerschießen ab 9. Mai

Der Sonnabend steht im Zeichen des Schießsportes im Schießstand an der Elbstraße. Die Geesthachter ermitteln ihre besten Schützen von 14 bis 17 Uhr, auch Anwärter auf den Titel des Bürgerkönigs zielen mit. Wer den Ehrgeiz hat, Nachfolger von Alfred „Butsche“ Vierkant zu werden, kann das Unterfangen aber schon am Montag, 9. Mai, starten.

Es gibt bis zum 24. Mai immer montags und dienstags sechs Termine, jeweils von 19.30 bis 20.30 Uhr, an denen jeder Stadtbewohner ab 18 Jahren einmalig zehn Schüsse abgeben kann. Der Endkampf der besten Kreisschützen findet am 20. Mai in Geesthacht statt, die Proklamation am Sonntag, 12. Juni, um 15 Uhr vor der Bekanntgabe der Geesthachter Majestäten um 17 Uhr.

Am Sonntag wird um 9 Uhr der Schützenkönig geweckt

Der Sonntag beginnt um 9 Uhr mit dem Marsch der Schützen von der Gaußstraße zum Buchenweg. Dort wird Carsten Engelbrecht abgeholt, weiter geht es zu Adjutant Detlef Schmeling in die Mittelstraße und weiter zum Buntenskamp, dortiges Eintreffen ist gegen 12 Uhr geplant.

Nach dem Essen geht es für den Zug weiter zum Empfang um 13.30 Uhr beim Bürgermeister im Rathaus und zurück zum Buntenskamp über die Schillerstraße. Die Route ist final aber noch nicht genehmigt. Wer die volle Distanz mitgeht, legt 2,83 Kilometer zurück, die kleine Runde ab Buntenskamp ist 1030 Meter lang. Anmeldung für die Teilnahme an den Diners wie dem Spanferkel­essen bei Christine Schmeling unter 04152/784 63 oder per Mail an ­ch-schmeling@t-online.de oder an christelp@kabelmail.de.

Modernisierung des Schießstands

Gleich nach Ende des Schützenfestes steht viel Arbeit an für die Mitglieder der Schützengesellschaft. Dann wird der Schießstand komplett renoviert und digitalisiert, vieles soll in Eigenleistung geschehen. Zuschüsse kommen von der Stadt und Sportverbänden, die Kosten sollen unter 100.000 Euro liegen.

„Vor 25 Jahren hatten wir die modernste Anlage, mittlerweile ist es die älteste“, sagt Carsten Engelbrecht zur Notwendigkeit. Im September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Durch die Technik mit Lichtpunktgewehren soll ein stärkeres Augenmerk auf Inklusions-Schießen gelegt werden.