Geesthacht. Das Jubiläumsjahr ist ins Wasser gefallen. Geesthachter Schützengesellschaft plant nun die Zeit nach Corona. Sorge um Unterstützung.

Es hätte so ein tolles Jahr für die Geesthachter Schützengesellschaft werden können. Der 125. Geburtstag sollte mit mehreren Veranstaltungen gefeiert werden. „Es fing noch gut an“, erinnert sich der 1. Vorsitzende Carsten Engelbrecht. Er zieht ein wenig zerknirscht Bilanz. Der große Königsball am 1. Februar im Autohaus Brinkmann fand noch statt, dann kam am 16. März der Corona-Shutdown – und mit ihm das abrupte Ende jeglicher Feiertätigkeit.

Der Festkommers am 26. März mit Landrat und Bundestagspolitikern und natürlich das Schützenfest, das in diesem Jahr zusammen mit dem Kreisschützenfest gewesen wäre – alles fiel aus. Carsten Engelbrecht trägt mittlerweile Vollbart. Den hat er sich seit April wachsen lassen, alles nur für ein Foto. Dieser Tage soll es von ihm als Schützen-Majestät gemacht werden, dann kommt der Bart wieder ab. Und das Bild ergänzt in Zukunft die Königstafel im Vereinsheim. Engelbrecht wird dort für 2019 und 2020 aufgeführt werden. Als Corona-König möchte er aber nicht in die Annalen des Vereins eingehen.

Geesthachter Schützen schmieden Pläne für Zeit nach Corona-Krise

Ob es 2021 mit Feiern besser werden wird, ist unklar. „Für das kommende Jahr müssen wir retten, was zu retten ist“, sagt Carsten Engelbrecht. Die ausgefallenen Veranstaltungen sollen in ihrer ursprünglichen Form aber nicht nachgeholt werden, sondern vielleicht etwas größer als üblich – sofern die Corona-Situation es wieder gestattet.

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Das Virus ärgert die Schützengesellschaft noch aus einem anderen Grund: Der Schießstand müsste modernisiert werden, und Carsten Engelbrecht macht sich Sorgen wegen der Fördermittel. „Der Schießstand ist 25 Jahre alt. Wir hatten einen der ersten elektronischen Stände im Kreis, baugleich mit der Schießanlage von den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta. Die ist heutzutage überaltert“, sagt Engelbrecht. Eine neue Anlage würde etwa 30.000 Euro kosten.

Schützengesellschaft will stärker auf Inklusion setzen

Ausgestattet mit einer Lichtpunktanlage könnten so auch Kinder schießen, zudem würde die Schützengesellschaft gern stärker auf Inklusion setzen. Der Verein ist angewiesen auf Sponsoren, öffentliche Mittel und Zuschüsse. „Bricht ein Knochen weg, wird es eng.“ Er könne schwer einschätzen, wie angesichts knapper werdender Finanzen, etwa weil die Steuereinnahmen zurückgingen, die Haushaltsmittel nach der Corona-Krise verteilt würden.

Immerhin: Schützen sind treue Vereinsmitglieder. „Austritte gibt es in der Regel nur durch Tod“, weiß Carsten Engelbrecht. Aber weil es keine Veranstaltungen gibt, gibt es auch keine Neueintritte. „Warum sollen wir eintreten, wenn wir keinen Sport machen können?“, hört Engelbrecht oft. So ist die Mitgliederzahl mit 135 Schützen stabil.