Geesthacht. Jubiläumsjahr der Geesthachter Schützengesellschaft fällt flach. Und trotzdem, Hoffnung auf Mitgliederzuwachs nach der Krise ist da.
125 Jahre – dieses Jubiläum wollte die Geesthachter Schützengesellschaft, die am 26. März 1895 gegründet wurde, ganz groß feiern. Immerhin mit einem glanzvollen Königsball am 1. Februar konnten die Geesthachter Schützen in ihr Jubiläumsjahr starten. Doch das geplante Festprogramm reichte ursprünglich bis in den September – nun ist es hinfällig.
Die Coronakrise macht den Schützen schwer zu schaffen. Mehr als zweieinhalb Jahre hat der Festausschuss an der Planung des Jubiläumsjahres gearbeitet. Alles war bis ins kleinste Detailvorbereitet:, sogar eine offizielle Jubiläumsschrift mit Grußworten und allen Terminen ist gedruckt und bereits herausgegeben worden und eine schmucke Jubiläumsnadel wurde kreiert.
Das geplante Königsschießen am 23. Mai entfällt
„Nun liegt alles vorerst auf Eis. Wie und wann es weitergeht, wird die Zukunft zeigen“, fasst der Vereinsvorsitzende und amtierende Schützenkönig Carsten Engelbrecht die Situation mit trauriger Stimme zusammen. Dass die Schützen im kommenden Jahr ihr Jubiläum nachfeiern, ist nicht ganz ausgeschlossen.
Eines wollen sich die 140 Mitglieder aber nicht nehmen lassen. „Sobald es seitens der Regierung wieder grünes Licht gibt, werden wir etwas auf die Beine stellen. Wie das genau aussieht, müssen wir dann schauen. Vielleicht machen wird eine kleine Ausfahrt mit unseren Mitgliedern, vielleicht auch eine öffentliche Aktivität. Darüber können wir zum jetzigen Zeitpunkt aber nichts konkretes sagen“, so Engelbrecht. Eines steht hingegen jetzt schon fest: Da das für den 23. Mai geplante Königsschießen ausfällt, gibt es in diesem Jahr keinen neuen Schützenkönig in Geesthacht. „Das gab es in unserer 125-jährigen Vereinsgeschichte bisher nur während der Kriegsjahre“, berichtet die noch amtierende Majestät.
„Ahnengalerie“ könnte einen freien Platz enthalten
Ob der der Jubilar – so wie Engelbrecht von den Schützen genannt wird – nun noch bis zum nächsten Königsschießen in 2021 die Königskette behält, oder ob er die Kette abgibt, darüber wollen die Schützen auch noch entscheiden. Im zweiten Fall würde die „Ahnengalerie“ der Schützen, auf der chronologisch die Geesthachter Majestäten zu sehen sind, für das Jahr 2020 einen freien Platz aufweisen.
Die Schützen wären aber nicht die Schützen, wenn sie der ganzen Misere nicht doch noch etwas Positives abgewinnen könnten: „Wir müssen jetzt zuversichtlich in die Zukunft blicken, nach der Krise kann es gut sein, dass viele Vereine neu aufblühen, da die Menschen dann die Geselligkeit der Vereine suchen. Vielleicht gibt es dadurch dann in vielen Vereinen einen Zuwachs an Mitgliedern“, so der Vorsitzende.
Die Geesthachter Schützengesellschaft ist der zweit älteste Verein in der Stadt. Noch älter ist nur die Liedertafel. Ihre Gründung war bereits im Jahr 1862.