Geesthacht. Die Stadt Hamburg ist Eigentümer des Grundstücks im Edmundsthal in Geesthacht und sucht aktuell Ideen für die Nutzung.
Wer das Thekla-Haus in Geesthacht mit seinen verrammelten Fenstern nur von außen kennt, ist überrascht. Innen sieht es noch einigermaßen manierlich aus. Im Internet hat das 1898 im Stil der Kolonialzeit errichtete Gebäude im Edmundsthal auf einschlägigen Seiten mittlerweile einen Ruf als Spukhaus, und im ersten Stock findet sich sogar die Zeichnung eines Pentagramms an der Wand.
Aber sonst: Der Putz bröckelt zwar, der Linoleumboden wirkt stumpf und ein paar Scheiben sind kaputt. Insgesamt aber ist das 123 Jahre alte imposante Gebäude einigermaßen in Schuss. Das Thekla-Haus ist das älteste Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Lungenheilanstalt im Edmundsthal und steht unter Denkmalschutz.
Thekla-Haus in Geesthacht: Ein Stück Geschichte soll wieder erstrahlen
Nur: Durch den Leerstand wird der Zustand nicht besser. Das hat auch die Stadt Hamburg erkannt, der das Grundstück mitten im Geesthachter Stadtgebiet gehört. Es soll wieder Leben ins Haus einziehen. „Wenn die ersten Wassereinbrüche da sind, ist es schwer zu erhalten“, sagt Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze. „Ich freue mich, was Hamburg da vorhat. Es ist ein Stück Geesthachter Geschichte und sollte wieder im alten Glanz erstrahlen.“
Um sich ein Bild zu machen und um die Pläne vorzustellen, war am Donnerstag Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel gemeinsam mit Olaf Schulze vor Ort. „Vor zwei Jahren gab es hierzu die ersten Kontakte“, berichtet der Finanzsenator. Nun soll schrittweise vorgegangen werden. Zunächst startet am 12. Juli ein Interessenbekundungsverfahren auf der Webseite des zur Finanzbehörde gehörenden Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG). Hamburg hofft auf kreative Ideen für die 4.524 Quadratmeter, von denen auch Geesthacht profitiert.
Das Planungsrecht liegt bei der Stadt Geesthacht
Die Hansestadt will mit dem kleineren Nachbarn hinsichtlich der Nutzung kooperieren. „Hamburg ist Eigentümer des Grundstücks, das Planungsrecht liegt bei der Stadt Geesthacht“, erklärt Olaf Schulze die Verhältnisse. Darum seien auch Einrichtungen wie eine Disco oder ein Casino ausgeschlossen. Der Fokus liegt auf Betrieben, die zur Historie und Nachbarschaft des Ortes passt. Wellness, soziale Einrichtungen, vielleicht ein Hotel. In der Nähe gibt es bereits Kliniken und ein Seniorenheim.
Die eingereichten Vorstellungen müssen ein handfestes Konzept beinhalten. Varianten für den Erwerb wären das Erbbaurecht oder eben der Kauf. „Preisschilder können wir noch nicht reinkleben“, sagt Olaf Schulze. Seine Stadt will sich zunächst nicht einmischen. „Wir warten erst mal ab, was kommt“, sagt er. Bis Ende des Jahres soll die erste Stufe der Ideeneinreichung dauern. „Es ist viel Kapital am Markt, das eine Anlage sucht. Hier ist etwas: Bitteschön“, meint Olaf Schulze.