Geesthacht. „Verachtung“ Dreh läuft in alter Klinik im Edmundsthal

„Verachtung“ heißt ein internationaler Bestseller von Autor Jussi Adler-Olsen. Und der wird jetzt verfilmt – auch in Geesthacht. Es ist der vierte Teil einer mittlerweile siebenteiligen Reihe um Kommissar Carl Mørck und seinen Assistenten Assad. „Erbarmen“, „Schändung“ und „Erlösung“ wurden bereits verfilmt. Voraussichtlich 2019 soll der vierte Film ins Kino kommen, später wird ihn das ZDF zeigen, das die drei anderen Filme bereits ausstrahlte.

Als Drehort hat sich die Filmcrew das Thekla-Haus auf dem weitläufigen Areal im Edmundsthal-Siemerswalde ausgesucht. Die beiden heutigen Kliniken für Geriatrie und Neurologie, die ebenfalls aus der früheren Lungenheilanstalt an der Johannes-Ritter-Straße hervorgegangen sind, werden heute modern betrieben. Das 1898 für 104 männliche Patienten errichtete Thekla-Haus steht dagegen mitten im Wald seit Jahren ungenutzt leer und verfällt zusehends. Es versprüht so genau den Charme, den das Filmteam benötigt. Eine Woche lang wird in Geesthacht gedreht.

Regie führt Christopher Boe, vor der Kamera stehen unter anderem die Hauptdarsteller Nikolaj Lie Kaas (Mørck) und Fares Fares (Assad). Sie werden in „Verachtung“ mit einem schaurigen Tatort konfrontiert: In einem verlassenen Apartment haben Handwerker drei mumifizierte Leichen gefunden – sie sitzen an einem gedeckten Tisch, an dem ein vierter freier Platz auf einen weiteren Gast wartet. Wer sind die Toten, und für wen ist der Platz bestimmt? Die Spur führt Mørck und Assad zu einer Frauenklinik auf einer verlassenen Insel. Grausame Experimente, die hier einst an den Patientinnen durchgeführt wurden, sind ein dunkles Kapitel der Geschichte, das bislang als abgeschlossen galt. Als Mørck und Assad Hinweise finden, dass die Täter von damals immer noch am Werk sind, bleibt ihnen nicht viel Zeit, um weitere Morde zu verhindern.

Im Thekla-Haus haben Kulissenbauer unter anderem das offene Treppenhaus mit Holzplatten verkleidet, um Türdurchgänge darzustellen. Dazu wurden Wände frisch gestrichen und ein Arztzimmer aus der Zeit um 1980 eingerichtet, in dem die Aufnahmen des historischen Geschehens gedreht werden. Tagsüber herrscht durch das Filmteam reger Betrieb, nachts sichert ein Wachdienst das Objekt. Was drinnen gefilmt wird, ist streng geheim.

„Verachtung“ ist eine Produktion der dänischen Zentropa Group mit TV 2 Dänemark, ZDF, TV 4 Schweden, TV 2 Norwegen, in Koproduktion mit „Film i Väst“ mit Unterstützung des Danish Film Institute, des Deutschen Filmförderfonds, der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und Nordmedia. In Deutschland wird bis Ende Februar gedreht, danach geht es bis 12. März in Dänemark weiter.