Geesthacht. Elbestadt engagiert sich weiter für fair gehandelte Produkte. Mit Kaffee fing es 2019 an. In diesem Jahr sind weitere Aktionen geplant.

Im Januar 2019 wurde Geesthacht als erste offizielle Fairtrade-Stadt des Kreises Herzogtum Lauenburg ausgezeichnet. Manfred Holz, Ehrenbotschafter des Vereins TransFair e. V., überreichte Bürgermeister Olaf Schulze damals im Rahmen einer Feierstunde die Urkunde. Nun geht die Zertifizierung in die Verlängerung.

„Geesthacht kann sich weitere zwei Jahre Fairtrade-Town nennen – die Elbestadt erfüllt nicht nur die für die Zertifizierung notwendigen Kriterien, sondern baut ihr Engagement für die Verwendung fair gehandelter Produkte stetig aus“, teilt die Stadtverwaltung mit. „Faire Handelsbeziehungen sind uns ein Anliegen, darum haben wir uns als Stadt auch zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bekannt“, sagt Dr. Georg Miebach, Erster Stadtrat, mit Verweis auf entsprechende Ratsbeschlüsse.

„Fairtrade-Town“ Geesthacht bekommt eine eigene Schokolade

Städte, die sich der Fairtrade-Kampagne anschließen wollen, haben fünf Kriterien zu erfüllen: Die Politik muss sich per Ratsbeschluss hinter die Initiative stellen, es muss eine Steuerungsgruppe eingerichtet sowie Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, und es gilt, Unternehmen und Zivilgesellschaft vor Ort von dem Fairtrade-Gedanken zu überzeugen. Bezogen auf die Einwohnerzahl Geesthachts heißt dies: Mindestens vier Gastronomiebetriebe und sieben Geschäfte müssen Fairtrade-Produkte führen, mindestens eine Schule, ein Verein und eine Kirche und Glaubensgemeinde sich hinter die Kampagne stellen.

Diese müssen bei öffentlichen Veranstaltungen mindestens zwei fair gehandelte Produkte verwenden, ebenso das Rathaus. Dort wird der Gedanke bereits seit Längerem in die Tat umgesetzt. „Bei Terminen in meinem Büro gibt es nur fair gehandelten Kaffee“, erzählt Bürgermeister Olaf Schulze.

Kaffee gibt es bei Ars Vivendi und Krügerschen Haus zu kaufen

Um für den Fairtrade-Gedanken zu sensibilisieren, hat die Stadt 2019 einen Geesthacht-Kaffee aufgelegt, den es bei Ars Vivendi und im Krügerschen Haus zu kaufen gibt. In diesem Jahr soll eine fair gehandelte Schokolade mit Geesthacht-Schriftzug hinzukommen. Aus Handel und Gastronomie beteiligen sich Bäckerei und Konditorei Zimmer, Ars Vivendi, Café +, Café Geiger, Holsteiner Hof, Pier 3, Hotel-Brasserie Lindenhof, Elbkantinchen, Crêpemanufaktur, Dat Teehus, Autohaus Brinkmann, Bel Fiore – Floristik und Atelier Farbenfroh.

2020 konnte wegen der Corona-Situation nur wenig geworben werden. In diesem Jahr soll multimedial über die Geschichte des Kakaos sowie Arbeitsbedingungen, Umweltbelastung und Kinderarbeit bei der Ernte informiert werden, und welchen Beitrag der Faire Handel leistet, damit sich die Situation bessert.

Mittels einer App soll es auf digitale Stadttour gehen

„Über das Modell können dann zum Beispiel Videoclips abgespielt werden“, erklärt Volker Leptien von der Steuerungsgruppe. Aufgestellt werden könnte das zwei Meter große Multimedia-Modell auch in Schulen oder Kirchen. „Eine Gelegenheit wäre zu Ostern, wenn überall wieder Schokoladen-Osterhasen verteilt werden“, so Leptien. In Geesthacht unterstützt die evangelische Kirchengemeinde Düneberg die Fairtrade-Kampagne.

Weitere Vorhaben sind die Einrichtung einer App, mit der Geesthachter und Gäste auf eine besondere Stadttour gehen können. „Dabei erkunden sie die Stadt, müssen Aufgaben lösen und erfahren viel über Fairen Handel“, erklärt Volker Leptien das Projekt, das gemeinsam mit Schülern der Bertha-von-Suttner-Schule (BvS) realisiert wird. An der Fairen Woche möchte sich die Stadt mit dem Mehrgenerationenhaus Oberstadttreff, dem Seniorenzentrum am Katzberg, der Stadtbücherei und dem Kleinen Theater Schillerstraße wieder beteiligen.