Geesthacht. . Auszeichnung Geesthacht ist erste Fairtrade-Stadt des Kreises und die 22. in Schleswig-Holstein

    Mit Keksen und Kaffee will die Stadt Geesthacht einen Teil für einen fairen Handel beitragen. Im Rathaus werden bei Veranstaltungen diese Produkte nur noch angeboten, wenn sie nach den Regeln der Initiative „TransFair“ gehandelt wurden. Auch das Elbkantinchen, das Hotel Lindenhof, das Teehus und das Kleine Theater Schillerstraße bieten fair gehandelten Kaffee an – genügend Mitstreiter zu gewinnen, war Voraussetzung für die Ehre, die der Stadt jetzt zuteil wurde: Geesthacht ist die erste offizielle Fairtrade-Stadt des Kreises Herzogtum Lauenburg und die 22. des Landes Schleswig-Holstein. Manfred Holz, Fairtrade-Ehrenbotschafter, überreichte Bürgermeister Olaf Schulze am Donnerstagabend im Rahmen einer Feierstunde im Kleinen Theater, die einer Sondersitzung der Ratsversammlung mit einigen Gästen glich, die Urkunde.

    „Menschen in der dritten Welt sollen von unserem Reichtum partizipieren“, machte Schulze deutlich. Nur drei Cent pro verkaufter Tasse würde der fair gehandelte Kaffee mehr kosten, berichtete Volker Leptien, Koordinator der Fairtrade-Steuerungsgruppe in Geesthacht. „Es gibt aber Vorbehalte, oft meinen die Leute, die Sachen seien viel teurer“, weiß Leptien. Es gelte, dicke Bretter zu bohren, um zu überzeugen. 2019 sollen dazu verschiedene Aktionen im Stadtgebiet starten, kündigte Leptien an.

    Fairtrade-Ehrenbotschafter Holz betonte: „Der faire Handel soll der natürliche Handel werden.“ Die Deutschen würden pro Jahr derzeit 17 Euro für fair gehandelte Produkte ausgeben, in den Niederlanden und Österreich seien es 35 und in der Schweiz sogar 75. „Es ist der Versuch, Elend und Fluchtursachen zu bekämpfen“, begründete Holz die Fairtrade-Idee. Er sei überzeugt, dass sich ein Teil der Flüchtlingswelle nicht ergeben hätte, wäre der Gedanke von Fairtrade schon verbreiteter.

    Schulze hofft nun, dass viele Geesthachter Unternehmen mitziehen und die Kunden die neuen Angebote wählen. „Wir müssen den Gedanken in die Gesellschaft bringen“, verdeutlichte Schulze, der daran erinnerte, dass die Stadt schon 1986 die Gründung des Vereins „Partnerschaft Afrika“ auf den Weg gebracht habe und sich seit dem für die Menschen in Mali engagiere. „Seit damals nehmen wir uns des Themas soziale Gerechtigkeit bereits an“, so Schulze.