Geesthacht. Zum 60. Geburtstag bekommt das Bad ein neues Gewand. Stadtwerke investieren vier Millionen Euro. Ein Baustellenbesuch.
Der neue Renner des Freizeitbads Geesthacht wird 28 Meter lang, drei Meter breit, am Start fünf Meter hoch und hat ein Gefälle von bis zu 20 Prozent. Die Rede ist von der neuen Wellenrutsche, auf der sich ab den Sommerferien Kinder und Ewig-Junggebliebene heiße Rutschduelle liefern können.
Im Bad ist von der neuen Attraktion derzeit noch nichts zu erkennen, auch wenn die Umbaumaßnahmen in vollem Gange sind. „Die Rutsche kommt erst zum Schluss an die Reihe“, erklärt Björn Griechen, der Projektleiter der Stadtwerke, bei einem Rundgang auf der Baustelle.
Für rund vier Millionen Euro gestaltet die Wirtschaftsbetriebe Geesthacht GmbH als Hauptanteilseigner der Stadtwerke das 1961 eröffnete Freizeitbad an der Elbe um. Zum 60. Geburtstag erhalten der Nichtschwimmerbereich, das Kleinkinderbecken und große Teile der Außenanlagen ein neues Erscheinungsbild. Zudem werden die Wasserfilteranlage und die Rohrleitungen erneuert.
Freizeitbad Geesthacht: Arbeiten in diesem Winter liegen „voll im Zeitplan“
Die letzten Arbeiten sollen Mitte Juni, also zu Beginn der Sommerferien in Schleswig-Holstein, abgeschlossen sein. Der Schwimmerbereich, in dem nur der alte Aufsichtsturm der Bademeister ersetzt wird, soll während der nebenan laufenden Umbauten wie gewohnt zum 1. Mai öffnen – natürlich vorausgesetzt die Corona-Lage lässt dies dann zu. „Wir haben uns ein sportliches Ziel damit gesetzt, dass wir alle Arbeiten in nur einer Wintersaison erledigen wollen. Aber wir liegen voll im Zeitplan“, betont Björn Griechen.
Ein Vierteljahr nach dem Beginn der Umgestaltung lässt sich erahnen, dass sich die Geesthachter und alle anderen Besucher aus Nah und Fern auf ein ganz neues Badeerlebnis freuen können. Die Außenkanten der neu gestalteten Becken sind nämlich bereits fertig und bieten gute Anhaltspunkte wie das Gewand des Freizeitbades künftig aussehen wird.
Neuer Strömungskanal, in dem man sich treiben lassen kann
Da wäre zunächst der Nichtschwimmerbereich. Hier gilt: aus eins mach zwei. Fortan gibt es ein quadratisches Becken für Wasser-Gymnastik-Kurse mit einer durchgängigen Tiefe von 1,35 Metern, in dem auch Unterwasser-Massage-Düsen für den Nacken eingebaut werden, sowie ein Attraktionsbecken, das zwischen dem Kurs- und dem Schwimmerbecken liegt.
Es ist zwischen 30 Zentimetern und 1,35 Meter tief und beinhaltet einen runden Strömungskanal, in dem man sich entspannt treiben lassen kann, mehrere Unterwasser-Massage-Liegen zum Entspannen, Unterwasser-Luftpolster, die dem Badenden leichten Auftrieb geben, wenn er darüber läuft, sowie ein Mini-Wellenbecken. Diese auch Unterwasser-Schaukel genannte Attraktion befindet sich in der Mitte des Strömungskanals. Der Clou: Die Badegäste erzeugen ihre Wellen durch Hin- und Herschaukeln selbst und steuern durch die Stärke ihrer Bewegungen zudem die Höhe der Wellen.
Der „Affenfelsen“ als früheres Wahrzeichen wird weichen
Darüber hinaus erhalten die zwei Rutschen jeweils ein eigenes Auslaufbecken. „Das müssen wir allein schon wegen neuer Sicherheitsbestimmungen machen“, sagt Björn Griechen. Folge: Die alte Rutsche wird künftig mit einer 90-Grad-Rechtskurve enden.
Am Hang zwischen beiden Rutschen sowie hinter dem neuen Kleinkinderbereich entstehen neue Terrassen zum Sitzen und Liegen. Zur Elbe hin wird im Kleinkinderbereich ein großer Wall angelegt, um den Sichtschutz zu verbessern. Das Babybecken verläuft künftig auf zwei Ebenen, die mit einer kleinen Rutsche verbunden sind.
Vorrangig Arbeiten in der Filterhalle
Aktuell wird vor allem in der Filterhalle (das Gebäude liegt zwischen Freibad und Parkplatz) gearbeitet. Dort werden die vier alten Filter durch zehn moderne Mehrschichtfilter ausgetauscht. „Den Boden in den Schwimmbecken können wir erst einschweißen, wenn es die Temperaturen zulassen“, sagt Björn Griechen. Ende Februar soll dann mit der Gestaltung des Außenbereichs begonnen werden. In diesem Zuge entsteht dann auch irgendwann die neue Wellenrutsche.
Der alte „Affenfelsen“ im Nichtschwimmerbecken musste allerdings weichen. Nach der Umgestaltung ist kein Platz mehr für das seit 1988 geschaffene, rund fünf mal fünf Meter große Wahrzeichen des Bades.