Ratzeburg/Geesthacht. Inzidenzwert übersteigt 100. Landrat fordert Erkrankte auf, Ratzeburg online zu informieren und sich selbst in Quarantäne zu begeben.

Die Corona-Pandemie lässt im Kreis Herzogtum Lauenburg die Infiziertenzahlen weiter in die Höhe schnellen. Mit einer Inzidenz von 109,1 (plus 10,1 zum Vortag), hat der Kreis bereits zur Wochenmitte einen dreistelligen Wert ausgewiesen, aktuell beträgt er 115,1. Nach den ursprünglichen Planungen des Bundeskanzleramtes hätte damit der Bewegungsradius der Bürger auf einen 15-Kilometer-Umkreis um ihren jeweiligen Wohnort beschränkt werden sollen. Die Länder haben jedoch einen Schwellenwert von 200 Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen durchgesetzt um zu verhindern, dass weite Teile Deutschlands von dieser Beschränkung betroffen worden wären.

Aktuell sind vier Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet betroffen, neben "Am Sachsenwald" in Kuddewörde und dem "Brigittenhof" in Mölln auch "Am Moor" und "Am Katzenberg" in Geesthacht. "Insgesamt sind 54 Bewohnerinnen und Bewohner positiv getestet, dazu kommen etwa 30 Personen des Pflegepersonals", so Kreissprecher Tobis Frohnert am Freitag. Im Kreis sind bis Freitagmittag 20 weitere Erkrankungen hinzugekommen.

Corona-Messlatte wird im Herzogtum gerissen

Angesichts der hohen Infektionszahlen gerade in der Altenpflege setzt Landrat Dr. Christoph Mager darauf, dass der Einsatz der mobilen Impfteams in den Einrichtungen hilft, die Lage zu entspannen. Das Ziel: "Das Risiko für Bewohnerinnen und Bewohner deutlich vermindern.“

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Ein weiteres Ansteigen der Zahlen müsse auf jeden Falls verhindert werden. „Die Nachverfolgung der Indexfälle und ihrer Kontaktpersonen wird für das Gesundheitsamt immer schwieriger,“ so Mager. Die Bundeswehr leistet jetzt Amtshilfe: „Die Kontaktpersonenermittlungsgruppe des Gesundheitsamtes wird durch sechs Soldaten unterstützt.“ Die Soldaten vom Standort Hagenow haben nach einer Einweisung jetzt ihre Tätigkeit aufgenommen. Sie unterstützen die etwa 150 eingesetzten Kreisbediensteten und neu eingestellte Helfer.

Infizierte müssen sich mit dem Kreis in Verbindung setzen

Um den Aufwärtstrend zu brechen, bleibt das Gesundheitsamt auf die Mitarbeit der Bürger angewiesen. Bereits am 21. Dezember hat der Kreis mit einer Verfügung neue Wege beschritten. Demnach sind nun alle Menschen verpflichtet, sich sofort in häusliche Quarantäne zu begeben, sobald sie Kenntnis erhalten, dass sie positiv auf Corona getestet sind. Einer Anweisung des Gesundheitsamtes bedarf es damit nicht mehr.

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Um den Informationsfluss zu beschleunigen sind Infizierte zudem verpflichtet, sich selbst mit dem Kreis in Verbindung zu setzen. „Halten Sie dafür bitte möglichst die Kontaktdaten von Hausärzten und Arbeitgebern bereit um Folgetelefonate zu vermeiden“, so Landrat Mager.

Der Kreis bittet darum, für die Kontaktaufnahme möglichst das Internet zu nutzen. Unter www.kreis-rz.de/corona stehen Onlineformulare zur Verfügung. Mager: „Eine elektronische Übermittlung der Kontaktdaten hat den Vorteil, dass es nicht zu Übermittlungsfehlern beim Telefonieren kommt. Außerdem steht das Online-Kontaktformular rund um die Uhr zur Verfügung.“