Geesthacht. Der langjähriger Konrektor hat die Probezeit bestanden. Der Posten war knapp zwei Jahre vakant. Erweiterungsbau mit Fachräumen geplant.

Michael Harder ist mit Wirkung vom 1. Dezember an zum Leiter der Hachede Schule in Geesthacht ernannt worden. Der neue Chef der Einrichtung für Kinder mit Behinderungen kennt sich dort bestens aus, ist bereits seit 14 Jahren als Lehrer und Konrektor am Dialogweg tätig.

2018 hatte Kirsten Wolf die Schule nach zwanzig Jahren als Leiterin verlassen. Seitdem war der Posten vakant. Michael Harder füllte die Stelle kommissarisch aus, musste sich aber auf die Stellenausschreibung des Postens bewerben, wie Außenstehende auch. Am 21. Februar dieses Jahres ist er vom Schulleiterwahlausschuss des Kreises ausgewählt worden, hatte bis jetzt Probezeit. Der Prozess hatte sich auch deswegen hingezogen, weil einer der Bewerber gegen seine Ablehnung geklagt hatte.

Michael Harder ist neuer Schulleiter der Hachede-Schule in Geesthacht

Harder hat Verständnis, dass seine Ernennung kein Selbstgänger war, sondern Resultat einer ausführlichen Prüfung. Ein guter Konrektor müsse ja nicht unbedingt auch ein guter Schulleiter sein, meint er. „Das ist schon eine andere Position, man hat andere Aufgaben.“

Er übernimmt das „sonderpädagogische Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung“, dessen Träger der Kreis ist, in schwierigen Zeiten. Die 148 Schüler sind wegen ihrer Erkrankungen zum Teil hochgefährdet gegenüber Infektionen. Und nun kommt noch Corona hinzu. „Wir sind ja generell mit Hygiene hervorragend ausgestattet“, sagt Michael Harder. So musste am Eingang nur ein zusätzlicher Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt werden.

21 Kinder sind offiziell von der Maskenpflicht befreit

Wie in anderen Schulen auch muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Aber das ist nicht allen Kindern möglich, 21 sind offiziell von der Maskenpflicht befreit. Einige würden sich den Atemschutz wegreißen, für andere ist es enorm wichtig, von den Lippen ablesen zu können, was der Lehrer sagt. So wird viel gelüftet, die Eltern sind gebeten worden, den Kindern Decken mitzugeben. Zudem wurden Begrüßungsrituale verändert, es gibt kein morgendliches Singen mehr.

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Das klingt harmlos, aber der Wegfall gewohnter Rituale kann für Schüler zu einem wirklichen Problem werden. „Autistische Kinder wollen nicht mehr in den Schulbus einsteigen, wenn sie einen anderen Fahrer sehen“, hat Volker Samuelsson beobachtet. Tochter Sarafina (12) geht auf die Hachede-Schule, ist in der 6. Klasse. „Sie hat eine Anlagestörung im Hirn mit der Möglichkeit zur Epilepsie“, schildert der stellvertretende Klassenelternvertreter das Krankheitsbild.

In vier Jahren könnte ein Erweiterungsbau stehen

Zwar gibt es ein Recht auf Beförderung im Schulbus, aber Samuelsson fährt sein Tochter nun morgens zur Schule. Das entlastet auch die Schulbusse. Um größere Abstände halten zu können, werden momentan 22 von ihnen durch die Johanniter eingesetzt. Dass ein Mundschutz zu tragen ist, hätten die Schüler recht schnell begriffen, hat Volker Samuelsson beobachtet. „Es ist ihnen immer etwas schnell verständlich, wenn es die anderen auch machen.“

Pläne für die Zukunft gibt es aber auch. Ein großer Erweiterungsbau soll bis an die Turnhalle des Berufsbildungswerkes heranreichen, könnte in vier Jahren stehen. Man sei jetzt in der Phase, dem Architekten gegenüber Wünsche zu äußern, so Michael Harder. Das seien vor allem Fachräume für Musik, Werkräume, welche fürs Töpfern. „Meinetwegen könne es sofort losgehen“, sagt er.