Geesthacht/Dassendorf. Die Helfer hatten am Dienstag einen Mann gerettet. Außerdem: Erster Covid-19-Patient im Geesthachter Krankenhaus seit fünf Monaten.

Die Corona-Zahlen steigen überall in Deutschland. Das macht sich auch im Kreis Herzogtum Lauenburg bemerkbar. So behandelte das Geesthachter Johanniter-Krankenhaus am Mittwoch erstmals seit fünf Monaten einen Covid-19-Patienten auf seiner Isolierstation.

Das Gesundheitsamt des Kreises sucht mit einem öffentlichen Zeugenaufruf nach einem Ersthelfer, der am Dienstagmorgen gegen 6.40 Uhr bei einem schweren Unfall in Dassendorf einen eingeklemmten Autofahrer rettete. Und auch bei den Fußballern des Düneberger SV geht die Sorge vor Ansteckungen um.

Bei dem Unfall am Dienstagmorgen auf dem Mühlenweg in Dassendorf war ein 34-jähriger Skoda-Fahrer auf die Gegenfahrbahn geraten, mit einem Kran zusammengestoßen und hatte sich dabei schwer verletzt. Im Unfallkrankenhaus Boberg ergab ein Corona-Test ein positives Ergebnis. Ein durch die Infektion ausgelöster Fieberschub könnte laut Kreissprecher Tobias Frohnert Grund für den Unfall sein.

Autounfall bei Dassendorf: Opfer ist mit Corona infiziert

Nun besteht bei mindestens einem der bis zu sieben anwesenden Ersthelfer ein Ansteckungsverdacht. Nach Schilderung von Zeugen sollen Mitarbeiter eines Garten- und Landschaftsbauunternehmens, eine Person mit Zimmermannskleidung und weitere Personen das Unfallopfer mit Werkzeug aus dem stark geschädigten Wagen befreit haben.

Das Gesundheitsamt bittet nun: „Wer eine dieser Person kennt, wird gebeten, sie auf die Suche hinzuweisen. Die Ersthelfer werden darüber hinaus gebeten, sich zunächst zu isolieren.“ Die Ersthelfer sollen sich dringend zwischen 8 und 16 Uhr unter der Telefonnummer 04541/88 83 80 oder per Mail an gesundheitsdienste@kreis-rz.de melden.

Am Mittwoch 444 Ansteckungen im Kreis mit dem Coronavirus

Mit Stand von Mittwoch, 17 Uhr, gab es im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt 440 Ansteckungen mit dem Coronavirus. Das sind 14 mehr als am Vortag. 355 von diesen gelten als genesen, 18 sind verstorben.

Von den aktiven Fällen wird seit Dienstagabend eine Person im Johanniter-Krankenhaus behandelt. „Zuletzt war das am 14. Mai der Fall“, sagt der ärztliche Direktor Timo Rath. Dabei handelt es sich um eine 81-jährige Frau, die sich womöglich in ihrem häuslichen Umfeld angesteckt hat. Auch ihr Sohn ist corona-positiv. Die Patientin muss nicht intensiv-medizinisch behandelt werden und liegt in einem der Isolierzimmer des Krankenhauses.

Düneberger SV: Möglicherweise sind Fußballer infiziert

Ob und wie viele Fußballer der 1. Herren des Düneberger SV sich mit dem Virus angesteckt haben, ist derweil offen. Fest steht, dass ein Akteur des SV Nettelnburg/Allermöhe, ihres Gegners vom vergangenen Wochenende, positiv getestet wurde. Ein gestriger Schnelltest bei einem Düneberger war ebenfalls positiv. „Aber die sind ja nicht so genau“, sagt Ligaobmann Andreas Kreutzer. Das heutige Training ihrer Landesliga-Elf lässt der DSV vorsorglich ausfallen. Die Austragung des Heimspiels gegen Oststeinbek erscheint unwahrscheinlich.

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Erfreuliche Nachrichten gibt es derweil aus dem Müssener Ortsteil Louisenhof, wo in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung ein Corona-Ausbruch befürchtet worden war. Ein 23-jähriger Mitarbeiter der Gartenbaugruppe hat sich bei seinem Bruder angesteckt. Jetzt steht das Testergebnis der Kontaktpersonen in der Louisenhof gGmbH fest: Alle Mitarbeiter sind coronafrei.