Geesthacht. Geesthacht. Die SPD legt einen eigenen Antrag zur Änderung des Angebots vor. Bürgermeister Olaf Schulze (SPD) ruft Parteien an den runden Tisch.

Nachdem die sechs anderen Ratsfraktionen einen gemeinsamen Antrag zur Umstrukturierung der Nachmittagsbetreuung an den vier Geesthachter Grundschulen vorgelegt haben, schaltet sich jetzt auch die SPD in das Thema ein. Sie formulierte einen eigenen Antrag, mit dem sie ebenfalls sozial schwächere Familien unterstützen will. So sollen Bedürftige laut SPD maximal 55 Euro monatlich für die Betreuung bezahlen.

SPD warnt: Investitionen nicht verbauen

Gleichzeitig warnt die SPD-Fraktionschefin Kathrin Wagner-Bockey vor den möglichen finanziellen Folgen einer deutlichen Ausweitung der Angebote. Geesthacht dürfe sich durch diese freiwillige Leistungen keine Investitionen an anderer Stelle verbauen – wie etwa die Zwölf-Millionen-Erweiterung der Bertha-von-Suttner-Schule.

Der Antrag der sechs Ratsfraktionen um die Grünen sieht vor, dass Geesthacht das Verhältnis zwischen Betreuer und Schüler von 1:20 auf 1:15 verbesser. „Wir haben derzeit aber keinen Betreuungsschlüssel von 1:20, sondern von 1:25“, warnt Wagner-Bockey.

Mehr Betreuer oder mehr Ferienbetreuung?

Ihre Fraktion halte einen Schlüssel von 1:20 dagegen für „erstrebenswert“. Das gelte aber auch für die Ausweitung der Ferienbetreuung von sechs auf zwölf Wochen.

„Bei der Diskussion gerät streckenweise aus dem Fokus, wo die Bildung in der Grundschule stattfinden soll – und das ist vormittags“, betont Wagner-Bockey.

Bildung findet vormittags statt

Das Bildungsministerium setze für seine Grundschulklassen einen Schlüssel von einem Lehrer auf 25 Schüler an. Grundsätzlich sei das Land für die Bildung der Schüler zuständig und die städtische Nachmittagsbetreuung könne nur eine Ergänzung sein.

Einig zeigt sich die SPD dagegen mit den anderen Fraktionen in der Forderung nach einer Elternbefragung an den Kitas und Grundschulen. Die Stadtverwaltung solle noch vor den Sommerferien einen Fragebogen entwickeln, der die Bedürfnisse der Eltern bezüglich des Betreuungsschlüssels und der Zeiten abfragen soll.

Rathaus soll Eltern befragen

Anschließend solle die Verwaltung beispielhaft die Gebühren für 400 Kinder errechnen – so viele nutzen aktuell die Nachmittagsbetreuung insgesamt.

„Es geht darum, zuerst die Eltern abzufragen“, so die Bildungsausschussvorsitzende Hicran Hayik-Koller (SPD). Vorrangiges Ziel sei die zeitliche und finanzielle Angleichung der Betreuungszeiten zwischen der Grundschule in der Oberstadt, deren Betreuung kostengünstiger ist, und den anderen Grundschulen.

Runder Tisch trifft sich Mittwoch

Beraten werden die Anträge am Dienstag, 26. März, im Bildungsausschuss (18 Uhr, Ratssaal). Bereits am, 20. März, treffen sich vorab die Fraktionsspitzen und die schulpolitischen Sprecher beim Bürgermeister zu einem runden Tisch.