Aumühle. Die Tochter der fünf Tage lang im Sachsenwald vermissten Seniorin Birgit S. (74) dankt allen Helfern. So geht es ihrer Mutter jetzt.
Ihre Familie ist glücklich, dass Birgit S. (74) nach fünf Tagen und Nächten im Sachsenwald lebend gefunden wurde. „Wir hoffen jetzt von Tag zu Tag, dass sich ihr Zustand bessert“, erzählt ihre Tochter. Denn ihre Mutter sei zwar bei Bewusstsein, aber stark geschwächt und nach wie vor nicht ansprechbar. „Dennoch sind wir überglücklich, dass sie lebt, und auch dankbar, dass uns so viele Freiwillige bei der Suche geholfen haben“, sagt die Tochter.
Am 15. Oktober war die an Demenz erkrankte und orientierungslose Seniorin aus Bargteheide bei einem Ausflug in Friedrichsruh unweit des Bismarck-Mausoleums plötzlich verschwunden, als ihr Mann nur schnell ein Foto machen wollte. Trotz eines großen Suchaufgebots von Polizei, Feuerwehren und Hilfsorganisationen und dem Einsatz von Hundestaffeln, Booten und einer Drohne mit Wärmebildkamera fand sich keine Spur von der Vermissten.
Suche nach Birgit S.: Tochter dankt Beteiligten
Nach vier Tagen hatte die Polizei die Suche weitgehend eingestellt, die Familie suchte daraufhin auf eigene Faust mit etwa 60 Freiwilligen weiter. „Wir waren von der Hilfe überwältigt, und wir haben gemerkt, dass wir nicht allein waren. Die Leute haben Wort gehalten, als wir ihre Hilfe brauchten, waren sie für uns da“, berichtet die Tochter von Birgit S. dankbar.
Dass die 74-Jährige schließlich gefunden wurde, verdankt sie dem Zufall: Ein Jäger hatte ihre rote Jacke am Rande einer Lichtung – zwei bis drei Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt – gesehen und zunächst für Müll gehalten, den er entsorgen wollte. „Die nächste Nacht im Wald hätte sie wahrscheinlich nicht überlebt“, sagt ihre Tochter. Birgit S. atmete selbstständig, war aber nicht ansprechbar und stand offenbar unter Schock. Sie wurde nach einer Notversorgung mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.
Suchhunde hatten Spuren in andere Richtung verfolgt
In dem Bereich, wo sie gefunden wurde, hinter dem alten Sägewerk in Friedrichsruh, war nicht gesucht worden. Der Suchbereich im 7,4 Hektar großen Sachsenwald konzentrierte sich auf die Richtung, in der das Ehepaar zuvor unterwegs gewesen war. Die eingesetzten Hunde hatten eine Suche von Friedrichsruh Richtung Aumühle und über die Bille hinaus in den Sachsenwald angezeigt. Ob sich Birgit S. die gesamten fünf Tage nahe ihrem Fundort aufgehalten hat oder erst zuletzt dort hingeirrt ist, lässt sich nicht mehr rekonstruieren.