Witzeeze/Lauenburg. Feuerwehren können Flächenbrand bewältigen. Doch damit ist die Gesamtsituation nicht nachhaltig entschärft. Was jetzt passieren müsste.
Die anhaltende Trockenheit und die für Mitte Mai außergewöhnlich hohen Temperaturen in Norddeutschland lassen die Waldbrandgefahr steigen, ebenso die Anspannung in den örtlichen Feuerwehren. Schon aus kleinen Unachtsamkeiten können sich auf trockenen Flächen, auf Mooren und in Wäldern große Brände entwickeln, wie es sich die vergangenen Jahre gezeigt hat. Wenn dann noch außergewöhnliche Vorfälle hinzukommen wie am Mittwoch, 15. Mai, im Amt Büchen, wird Alarm für mehrere Wehren ausgelöst.
Hitze und Trockenheit, Feuerwehren bestehen Bewährungsproben
Nachmittags erreichte die Meldung von außergewöhnlicher Rauchentwicklung in Witzeeze die Einsatzleitzentrale in Bad Oldesloe. Ausgangspunkt war ein Pumpenhäuschen unweit der historischen Dückerschleuse aus dem 14. Jahrhundert. „Da das Pumpenhäuschen an ein Restaurant grenzt, haben wir die Feuerwehren in Witzeeze, Fuhlendorf, Dalldorf und auch Büchen alarmiert“, bestätigt der Schichtleiter der integrierten Einsatzleitstelle für die Kreise Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein.
Kleine Ursache: Vier Feuerwehren eilen nach Witzeeze
Das Problem in Witzeeze war schnell ausgemacht und behoben. Ein Keilriemen im Pumpenhäuschen war heiß gelaufen, zu einem Feuer kam es nicht. Die Retter konnten den qualmenden Riemen rechtzeitig stoppen und entfernen. Danach konnten sie wieder abrücken.
Gleichzeitig war auch die Freiwillige Feuerwehr Lauenburg im Einsatz. Am Friedhof der Stadt brannte Unrat, den die Retter rasch ablöschen konnten. Schon am Vormittag war die FF Mölln alarmiert worden. Bevor sich ein Feuer weiter ausbreiten konnte, hatten die Retter die Situation im Griff. Auf rund 400 Quadratmeter hatte trockene Vegetation gebrannt.
Warten auf den lang ersehnten Regen
In den vergangenen Jahren sind in Norddeutschland zusätzliche Tanklöschfahrzeuge für örtliche Feuerwehren angeschafft worden. Großflächige Flächenbrände hatten nur unter größten Anstrengungen und mit massiver Unterstützung von Landwirten eingedämmt werden können, die Löschwasser in großen Mengen heranschafften.
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Für die nächsten Tage setzen die Verantwortlichen darauf, dass von dem reichlichen Niederschlag, der für Süd- und Westdeutschland angekündigt ist, auch einiges Norddeutschland erreichen möge. Inzwischen ist die Trockenheit vielerorts allerdings so groß, dass es länger und ausgiebiger regnen müsste, um die Situation längerfristig zu entspannen.