Geesthacht. Philip von Elm hat in Geesthacht eine eigenwillige Geschäftsidee in die Tat umgesetzt. Wie der 42-Jährige auf die Idee gekommen ist.
Philip von Elm (42) verkauft selbstgefertigte Dekorationsartikel und Kerzen. Die Geschäfte laufen gut und das, obwohl seine beiden Läden winzig sind. Mit einer Verkaufsgrundfläche von jeweils 50 x 70 Zentimetern betreibt von Elm die kleinsten Läden in Geesthacht. „Lillis Elbschränkchen“ hat von Elm seine Ladenkette getauft. Der Name stammt vom mittlerweile verstorbenen Familienhund Lilli ab. Ein Schränkchen hängt in der Innenstadt an der Fährstraße 37 und eines im Ortsteil Düneberg am Verschwisterungsring 85b.
Angeboten werden die schlicht gehaltenen Dekorationsartikel im angesagten Scandi-Look. Diese fertigt der gebürtige Geesthachter in seiner Küche in Hamburg-Barmbek. „Ursprünglich war alles ein Corona-Projekt. Ich hatte, wie so viele Menschen, viel Zeit und habe mir ein Hobby gesucht“, berichtet der Reiseverkehrskaufmann. „Ich habe so viel gebastelt, dass bald alle Freunde und Bekannte beschenkt waren. In meiner Wohnung habe ich auch nur begrenzten Raum für Dekoartikel“, erzählt der 42-Jährige.
Geesthachts kleinste Läden
Bei einem Urlaub in Eckernförde kam der Ladenbetreiber dann auf die zündende Idee. „Dort habe ich die beiden Schränkchen gesehen und mir gedacht, dass ich daraus Verkaufsschränkchen machen könnte“, sagt er. Die getrennt lebenden Eltern Jochen und Angela von Elm waren schnell überredet, ihre Grundstücke zur Verfügung zu stellen. „Ich bin der Storemanager im Verschwisterungsring, und meine Ex-Frau Angela managt den in der Fährstraße“, witzelt Jochen von Elm. Die Eltern schließen die Schränkchen in den Abendstunden ab und haben ein Auge auf die Kassen. Geöffnet sind sie an sieben Tagen in der Woche (auch an Feiertagen).
Derweil läuft derzeit der Verkauf von Osterartikeln. „Die Figuren werden mit einem speziellen Reliefpulver gegossen. Für den Trocknungsprozess, der etwa drei Tage dauert, habe ich meine ganzen Heizungen in Beschlag“, erzählt von Elm, der aber auch Holzarbeiten im Miniformat fertigt. Der Renner zum Jahreswechsel waren Glücksschweinchen, von denen etwa 80 Stück verkauft wurden. Auch wenn von Elm ein Gewerbe angemeldet hat, soll das Herstellen der Figuren und von den mit speziellen Tattoos verzierten Kerzen ein Hobby bleiben. „Es ist eine Liebelei, im Stress sollen es nicht enden“, sagt er.
Verkauf läuft auf Vertrauensbasis
Bei „Lillis Elbschränkchen“ kann bar oder per PayPal bezahlt werden. Der Verkauf verläuft kontaktlos auf Vertrauensbasis. „Hier in der Stadt sind die Menschen noch ehrlich, daher habe ich die Schränkchen auch hier aufgehängt“, sagt Philip von Elm. Nur einmal sei ein Großteil der Ware aus einem der Schränkchen gestohlen, insgesamt Artikel im Wert von rund 40 Euro. Solche Erfahrungen machen Betreiber anderer Verkaufsautomaten derzeit leider häufiger.
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Falls einmal nicht alle Sachen vorrätig sind oder weil nicht alle Artikel in Geesthachts kleinste Läden passen, haben die Eltern jeweils ein kleines Lager bei sich zu Hause. „Wenn es nicht gerade nachts ist, darf dort gern auch geklingelt werden“, erklärt der 42-jährige Ladenbesitzer. Eine Übersicht über die Artikel gibt es bei Instagram unter: lillis_elbschraenkchen.