Geesthacht/Schwarzenbek/Lauenburg. Manch eine Eisdiele hat 2024 den Preis wieder ein kleines bisschen angezogen. Unterschiede gibt es auch aus Umweltgründen.
Ab und zu guckt die Sonne über der Elbe durch die Wolkendecke. Auf dem Minigolfplatz direkt am Ufer läuft der ein oder andere Gast bereits mit einer Tüte Eis um die Bahnen. Dass das Thermometer in den kommen Wochen regelmäßig über die Zehn-Grad-Marke klettert – und an Ostern weit darüber hinaus – bedeutet für Elbe Eis & Minigolf-Inhaberin Laura Herzog deutlich mehr Gäste. Für die neue Saison hat Herzog Neuheiten und „absolute Renner“ im Programm, aber auch eine kleine Preiserhöhung.
1,80 Euro kostet bei Elbe Eis & Minigolf an der Werftstraße in Geesthacht eine Kugel Eis. Das sind 20 Cent mehr als im Vorjahr. Überfällig sei das gewesen, sagt Laura Herzog. „Eigentlich hätten wir die Preise schon im letzten Jahr erhöhen müssen.“ Zucker, dessen Preis seit 2020 um über 50 Prozent gestiegen ist, und Sahne seien dabei die großen Preistreiber. Doch auch viele Sorten, in denen Nüsse enthalten sind, seien in der Produktion teurer geworden. Besonders Nusspasten und Pistazien sind kostspielig. „Deswegen kostet eine Kugel Pistazie bei uns nun auch zwei Euro“, so Herzog.
Eissaison beginnt: Becher oder Waffel? Das ist auch eine Preisfrage
Wie die Inhaberin es schildert, seien die Gäste der Minigolfbahn durch die Bank verständnisvoll. „Trotz der Preiserhöhung hat bis jetzt kein einziger Kunde gemeckert“, sagt Laura Herzog. Dies liege auch daran, dass alle Sorten handwerklich aufwendig in eigener Produktion hergestellt werden.
Deutlich weniger aufwendig und kostenintensiv, aber trotzdem nicht weniger beliebt sei das Softeis, das es seit Ende der vergangenen Saison im Eiscafé gibt. „Kunden haben uns häufig darauf aufmerksam gemacht, dass sie Lust auf Softeis haben. Deswegen haben wir das seit dem Ende der letzten Saison im Programm“, so Herzog. Als absoluten Renner macht Herzog weiterhin die Sorte Gurke-Gin aus, die schon im vergangenen Jahr außerordentlich beliebt war.
Einen Preisunterschied macht Laura Herzog bei Waffeln und Bechern: Für die Einwegbecher zahlen Kunden einen Aufschlag von zehn Cent – der Umwelt zuliebe. Damit wolle sie darauf aufmerksam machen, dass durch Bechereis viel Müll entsteht. Der kleine Aufschlag sei ein Anreiz, auf eine umweltfreundliche Waffel zurückzugreifen. „Ältere Menschen oder wer eine Intoleranz hat, muss natürlich keinen Aufschlag zahlen“, sagt sie.
Eiskugel: Kunden sollten nicht nur auf Preis und die Größe gucken
Weiterhin 1,60 Euro nimmt Hüseyin Kocaman für eine Kugel Eis. Der Geschäftsführer des Eiscafés Venezia in der Bergedorfer Straße sagt, dass er auch eine soziale Verantwortung sehe. „Wir haben den Preis nicht erhöht, da Eis erschwinglich bleiben muss. Nicht jede Familie kann sich eine Erhöhung leisten“, sagt er. Dafür müsse er bei den Betriebskosten hart kalkulieren. Kocaman macht bei den Eissorten preislich keinen Unterschied: Ob Cheesecake, Country Cake oder die Sorte Green Balance – eine Kugel kostet immer 1,60 Euro.
Dass die Kunden die höheren Preise akzeptieren, ist auch die Erfahrung von Kim-Ole Peters, der den Familienbetrieb Opa Peters in Schwarzenbek führt. „Natürlich wird das nicht mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen“, sagt er. Dennoch sei Verständnis da, weil der Eispreis nicht stärker gestiegen ist als der anderer Lebensmittel.
1,90 Euro und damit zehn Cent mehr als im vergangenen Jahr zahlen Kunden für die Kugel im Eiscafé an der Lauenburger Straße. Peters wirbt dafür, das Eis nach der Qualität und nicht nach der Größe zu bewerten. „Mich ärgert es immer ein bisschen, wenn nur darauf geguckt wird, was eine Kugel kostet und wie groß diese ist“, sagt er.
Auf opulente Dekoration in der Eisvitrine wird bewusst verzichtet
Stattdessen müsse darauf geachtet werden, wie die Qualität der Süßigkeit ist. Und die sei, wie Peters betont, bei handgemachtem Eis natürlich gut. Preistreiber seien vor allem Zutaten wie Kakao und energieintensive Produkte. Waren für Löffel, Becher und Waffel vor zwei Jahren noch rund zehn Cent in der Anschaffung fällig, seien es jetzt 25 Cent. Das wirke sich auch auf den Kugelpreis aus.
Wie Laura Herzog nimmt auch Kim-Ole Peters einen Aufschlag für Becher. Das kommunizieren die Angestellten auch offensiv mit den Kunden. „Da wir Müll in Umlauf bringen, sind wir auch in der Verantwortung, etwas dagegen zu unternehmen“, begründet er. Die Eislöffelchen sind aus Holz, statt Plastikstrohhalmen gibt es Makkaroni-Nudeln.
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Wie Peters sagt, verzichte er im Café zudem auf opulente Dekoration in der Eisvitrine, wie es zum Teil bei anderen Eisdielen üblich ist. „Das sind alles Sachen, von denen der Kunde am Ende nichts hat“, begründet er. Stattdessen versuche er, mit wenigen Zutaten gute Qualität anzubieten. „Wenn wir ein Mango-Sorbet machen, dann ist da natürlich Mango drin und keine Aromen“, sagt er. Und auch Kim-Ole Peters hat für die Eissaison 2024 einen Tipp: „Wir wollen immer mehr Sorten vegan anbieten. Besonders gut ist Schoko-Kirsche“, verrät er.
Weitere Eisdielen im Kreis Herzogtum Lauenburg:
- Eiscafé Hille, Bergedorfer Straße 63 in Geesthacht: 1,80 Euro statt 1,60 Euro
- Bella Vita, Schmiedestraße 9 - 9a in Schwarzenbek: unverändert 1,80 Euro
- Eiscafé 49, Elbstraße 49 in Lauenburg: unverändert 1,80 Euro
- Unser Eiscafé, Grünstraße 34 in Lauenburg: 1,60 Euro statt 1,40 Euro
- Eisdiele Capri, Alte Wache 11 in Lauenburg, 1,60 Euro statt 1,40 Euro