Geesthacht. Fred und Siegrid Zaruba bauten in Grünhof-Tesperhude ein großes Schneehaus. Warum es nicht schmilzt, auch wenn es jetzt wärmer wird.
Denise Ariaane Funke
Das Winterwetter erfreut nicht nur die kleinen Geesthachter. Auch gestandene Frauen und Männer werden wieder jung und konstruieren Bauten aus Schnee. So wie Fred und Sigrid Zaruba aus Grünhof-Tesperhude. Die beiden Mitglieder des örtlichen Bürgervereins karrten gemeinsam 50 Schubkarren voll Schnee aus dem heimischen Garten zusammen. Nach Schätzungen des Ehepaars kamen so insgesamt 15 Kubikmeter Schnee zusammen.
Drei Tage lang baute das Paar täglich etwa fünf Stunden an der Behausung. „Vor zwölf Jahren haben wir an der gleichen Stelle ein Iglu für unsere Enkelinnen Tessa und Jette gebaut. Das ging damals viel flotter, da es ein einfacheres Konzept war“, erinnert sich der 66-Jährige. Die beiden damaligen Iglubewohnerinnen sind mittlerweile erwachsen, nun wollten die Zarubas ihre jüngsten Enkel Henry und Clara mit so einem Bauwerk überraschen. „Statt an der Elbe spazieren zu gehen, haben wir uns im Garten ausgetobt“, schmunzeln sie.
Drei Tage lang schafften die Zarubas mit einer Schubkarre Schnee für das Iglu herbei
Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Die Lütten haben sich so sehr über die weiße Behausung gefreut, dass sie nicht davon abzuhalten waren, dort ihr Abendbrot einzunehmen. Auf ihren Stühlen lagen kuschelige Felle bereit, sodass sich die beiden Freiluftesser nicht verkühlten. Fred Zaruba, der Maschinenbau studiert hat, später beruflich umsattelte und als Programmierer arbeitet, ist handwerklich ein Allrounder. Auch sein Wohnhaus in Grünhof hat er zu 75 Prozent in Eigenregie gebaut.
Für das Minihaus hat er Schalbretter mit Schraubzwingen und ein paar Schrauben verarbeitet, damit alles auch stabil ist. „Den Schnee habe ich mit einem selbstgebauten Holzstampfer so sehr gestampft, dass quasi Eisplatten entstanden sind. Unsere Enkelkinder werden daher, selbst wenn die Temperaturen jetzt wieder ansteigen, noch eine Weile etwas von ihrem Häuschen haben.“
Und in Geesthacht drückt ein Rautenschneemann dem HSV die eiskalten Daumen
Aber es müssen nicht immer aufwendige Bauten sein. Die klassischen Schneemann-Fans wie Ulf Entrich (48) aus Geesthacht gibt es natürlich auch weiterhin. Der gelernte Straßenbauer kreierte mit einem ausrangierten Sägehelm, Kronkorken und einer HSV-Flagge einen „Rautenschneemann“, in der Hoffnung, dass die Rothosen am kommenden Sonntag beim Spiel bei Schalke drei Punkte mit nach Hause nehmen. Die Hoffnung auf den Aufstieg, sie ist noch nicht geschmolzen.